Fr., 18.08.23 | 05:30 Uhr
Kassenärtzliche Bundesvereinigung warnt vor "Praxenkollaps"
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) warnte vor einem “Praxiskollaps“. Er fordert, das ambulante System auch mit Steuergeldern zu finanzieren.
Ärzte von Inflationssteigerungen “komplett abgehängt“
In den nächsten Jahren würden zehn Prozent der Hausarztpraxen altersbedingt abgegeben werden. Doch eine Nachfolge zu finden, sei schwer. Die Ärzte würden von Inflationssteigerungen, anders als in anderen Branchen üblich, seit Jahren komplett abgehängt, kritisierte Gassen. “Am Ende des Tages sinkt das Einkommen. Aber es beginnt schon viel früher. “Wir können gar keine Fachkräfte mehr attrahieren an die Praxen.“ Das habe man während der Pandemie hintenangestellt. “Die Kolleginnen und Kollegen haben ja wie die Wahnsinnigen gearbeitet in dieser Pandemie.“ Safür habe man eigentlich eine Honorierung erwartet, so Gassen. “Doch außer warmen Worten gab’s da nichts.“ Die in Folge des Ukraine-Krieges massiv gestiegenen Kosten hängten die Praxen “wirklich ab“.
Steuergelder auch für das ambulante System nötig
Zur Finanzierung höherer Arzt-Honorare sei zu überlegen, ob man diese dauerhaft an einen Krankenkassenbeitrag koppeln müsse. “Oder muss dann tatsächlich Steuergeld ins System fließen“, sagte der Verbands-Vorsitzende. In die Krankenhäuser würden jährlich viele Milliarden gepumpt. “Es kann natürlich nicht sein, dass man die ambulante Struktur als einzige bei der ganzen Thematik vergisst.
Stand: 18.08.2023 11:37 Uhr
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