Matthias Brüggenolte im Interview

"Ich mache das gerne, die Leute unterhalten"

Matthias Brüggenolte als Jo Möller
Matthias Brüggenolte als Tennisprofi Jo Möller. | Bild: ARD / Elke Werner

Zahllose tragische Ereignisse beutelten zuletzt den Fürstenhof – und natürlich seine mitfühlenden Zuschauer und Zuschauerinnen. Schön, dass da jemand auftaucht, der eine dicke Portion Lebenslust und Leichtigkeit mitbringt: "Jo Möller" betritt als ehemaliger Tennisprofi die Bühne und sorgt für allerhand Wirbel in Liebesdingen. Wir sprachen mit Schauspieler Matthias Brüggenolte über seine Gastrolle beim "Sturm".

Lieber Matthias, du hast die 20 Folgen, in denen du im Sturm der Liebe zu sehen sein wirst, bereits abgedreht. Wie war´s?

Oh, ich könnte mich dran gewöhnen! Die Arbeit beim Sturm der Liebe hat unglaublichen Spaß gemacht: Das Team war einfach super – und damit meine ich nicht nur meine Schauspielerkollegen, sondern auch die Leute aus Maske, Kostüm, Requisite, Beleuchtung, Kamera – einfach alle supernett.

Wie war dein Gefühl im Arbeitsalltag?

Ich bin morgens gerne hin – und abends zufrieden zurückgefahren. Es gab nie das Gefühl "Ach nee, ich muss heute zum Drehen...".

War die Arbeit für eine professionelle Telenovela nicht stressig?

Nein, kann ich nicht sagen. Dadurch, dass das meine erste größere Sache bei einer Telenovela war, bei der ich eine Figur wirklich entwickeln konnte, hatte ich da auch keinen Vergleich. Klar gab's da mal Szenen mit mehr Menschen, wo alles auch mal schneller gehen musste, aber das habe ich als Neuling eben einfach mit einem "Aha, so geht das also" hingenommen. Wenn überhaupt, habe ich das nur als positiven Stress aufgenommen.

Du warst auch schon bei der Lindenstraße.

Ja, das war aber nur eine Tagesrolle. Da habe ich tatsächlich Klausi Beimer kennengelernt und ihm die Hand geschüttelt und mit ihm eine kurze Szene gespielt.

Sturm der Liebe - Folge 2074: Nils spielt gegen Jo Tennis, Werner ist Schiedsrichter
Werner schlägt Nils vor, zur Ablenkung von seinem Kummer gegen Joe ein Tennis-Match zu spielen. | Bild: ARD / Elke Werner

Du spielst in "Sturm der Liebe" den Tennisprofi "Jo Möller", der wegen einer Verletzung keine Karriere mehr hinlegen kann. Wie beschreibst du seine Rolle?

Jo ist ein bunter Vogel, der aus dem sonstigen Fürstenhof schon ein bisschen heraussticht. Er ist ein forscher Typ, der seinen Einstieg bei den Frauen mit wirklich flachen Sprüchen macht. Er gibt sich als Möchtegern-Womanizer und wirkt sehr überzeugt von sich selbst – in Wirklichkeit ist er aber ehr ein treudoofer Typ. In Sachen Frauen zeigt er sich oft von seiner naiven Seite, aber ansonsten ist er ein echter Fairplayer. Ich fasse mal zusammen: Er will auf der hellen Seite der Macht stehen. Er ist cool, ich mag den!

Er ist eine längere Rolle, die du entwickeln konntest – wie hast du das gemacht?

Für mich war ja alles Neuland bei "Sturm der Liebe" – die vielen Kollegen, das Studio – insofern habe ich vor allem für mich als Schauspieler alles komplett neu entwickelt. Wo man das jetzt an der Rolle festnageln kann, kann ich gar nicht so richtig sagen. Natürlich gab es da so bestimmte „Angst-Stellen“ im Drehbuch, wo ich mir vorher genau überlegt habe, wie das gehen kann – aber die Entwicklung sehe ich vor allem bei mir selbst.

Was meinst du damit?

Zum Beispiel nicht mehr so nervös zu sein und eine "sensible Routine" mit gesunder Anspannung zu finden: Zu wissen, man fährt morgens ins Studio, wird begrüßt, geht in die Maske, trinkt 'nen Kaffee und los geht’s. Das war für mich anfangs schon wesentlich heftiger!

Jo Möller ist ja auch mal für eine Slapstick-Einlage gut. Liegt dir dieses Fach?

Ja, ich glaube schon! Ich plane das nicht bewusst – das kommt manchmal einfach so – piff! Und ich muss sagen, mein Kollege Erich Altenkopf hat mich darin sehr unterstützt, auszutesten, was die Regie annimmt. Manchmal hat sie es geschluckt, manchmal auch nicht. Ja, ich mache das gerne, die Leute unterhalten.

Du hast ja schon sehr viele verschiedene Rollen gespielt – von alten Klassikern auf der Bühne bis zu Reportern in den Vorabend-Serien. Was liegt dir am meisten?

Solange ich spielen kann, bin ich zufrieden. Wenn ich eine Rolle kriege, will ich immer das Beste daraus machen. Ich möchte mich möglichst breitbandig aufstellen und mich nicht zu sehr einengen lassen.

Hast du dir eine kreative Pause nach den Dreharbeiten beim "Sturm" gegönnt?

Ach nee, ich war anschließend gleich in Österreich für die "Bergretter" drehen, meine Tochter kam zwischendurch auf die Welt, ich bin gerade in Proben für einen experimentellen Kinofilm und für das Weihnachtsmärchen am Rheinischen Landestheater Neuss, das am 26.10. Premiere hat... Es ist momentan immer etwas los bei mir, was toll ist.

Mit welchem Gefühl erwartest du den Sendestart deiner Gastrolle?

Ich bin vor allem auf die Zuschauerresonanz gespannt. Es gibt da ja alle möglichen Foren, Threads und was weiß ich nicht alles, wo man die Meinung der Zuschauer ablesen – und auch mal richtig zerfleischt werden kann. Ich bin da wirklich sehr gespannt, weil die Rolle wie gesagt doch ein bisschen heraussticht nach all den Dramen, die sich im "Fürstenhof" zugetragen haben. Nach all der Trauer taucht plötzlich Jo Möller auf, macht ein paar echt flache Sprüche in der Pianobar und ist ansonsten auch eher schmerzfrei.

Sturm der Liebe - Folge 2074: Jo, Rosalie und Natascha in der Bar
Der einstige Tennisprofi und Womanizer Joe versucht sein Glück bei Natascha – und anschließend bei Rosalie. | Bild: ARD / Elke Werner

Auf welche Szene bist du besonders gespannt?

Ein Höhepunkt war sicherlich das Tennisturnier: Normalerweise spiele ich ganz gut Tennis, aber als da beim Dreh so fünfzig Leute um mich rumstanden, die Kameras auf mich gerichtet waren, da wurde die Koordination echt schwierig! Unser Außenrequisiteur hat mir seinen Schläger geliehen: Er ist nicht nur doppelt so groß wie ich, sondern hat auch dreimal so große Hände – das heißt, ich hatte einen Schläger mit einem Riesengriff! Ich traf also gar nix, spürte förmlich die sich verdrehenden Augen im Rücken, wurde nervöser – es war die reine Spirale abwärts. Ich bin gespannt, was da nach dem Schnitt übrig geblieben ist!

Sicherlich nur starträchtige Szenen! Wir wünschen dir viel Erfolg beim "Sturm" und jede Menge neue Rollen, in denen man dich hoffentlich wiedersieht. Vielen Dank für das Interview!

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