Bye-bye, Leon: Abschiedsinterview mit Carl Bruchhäuser
Der Schauspieler über seine "Sturm der Liebe"-Rolle, wilden Galopp und die Vorfreude auf Vaterrollen
Leidenschaftlich, ehrgeizig, einfühlsam – mit diesen Worten beschreibt Carl Bruchhäuser die Rolle des Leon Thormann, die er ein halbes Jahr lang am "Fürstenhof" verkörperte. Zwar verlor Carl seine große Liebe Josie an Konkurrent Paul, dennoch gibt es ein Happy End, als er als neuer Geschäftsführer einer Schokoladenmanufaktur nach Belgien zog.
Wir haben mit dem Schauspieler anlässlich seines Ausstiegs über seine "Sturm"-Rolle, wilden Galopp und die Vorfreude auf Vaterrollengesprochen gesprochen.
Erinnerst du dich noch an den Moment, als du die Zusage für die Rolle des Leon Thormann bekommen hast?
Ich war mit meiner ganzen Großfamilie in Köln zusammen und wir haben schlagartig eine Grillparty organisiert. Das war einer der schönsten Momente meines Lebens. Meine Schwestern haben den Sturm-der-Liebe-Song angemacht und die ersten Videos in der Rolle von mir gedreht. So herzlich haben wir selten gelacht.
Wie hast du deinen ersten Drehtag erlebt?
Puh, der ist für mich gefühlt im Rausch der ersten Wochen nahtlos über- oder untergegangen. Ich kann mich auf jeden Fall erinnern, dass ich in der Kostümabteilung gesagt habe: Aufregung ist hier genug, also muss ich mich eigentlich nur darauf konzentrieren ruhig und gelassen zu bleiben. Auf jeden Fall war es sehr herzlich und ich habe schon am ersten Tag gemerkt, dass mich das Drehen hier süchtig machen würde ... lacht
Wie hast du dich auf deine Rolle vorbereitet?
Ich denke, die beste Vorbereitung war Selbstbewusstsein und Souveränität zu sammeln, um für das absolut Ungewisse halbwegs gewappnet zu sein! Ich bin aber auch sehr praktisch herangegangen und habe alle Drehbücher so weit gelesen, wie es ging, um so viel wie möglich über meine Rolle und ihre Reise zu erfahren und die Szenen der ersten zwei Wochen auswendig gelernt, um mir einen Vorsprung zu verschaffen (später war es eher von Tag zu Tag). Außerdem habe ich angefangen Schokolade noch bewusster zu genießen!
Gab es eine Szene deiner Kolleginnen oder Kollegen, die du selbst gerne gespielt hättest?
Konkret hatte ich da nie etwas im Sinn. Die ganze Vater-Tochter-Geschichte zwischen Erik und Josie war auf jeden Fall etwas, das mich persönlich nicht nur berührt, sondern auch als Spieler sehr interessiert hat. Ich freue mich auf die "Vaterrollen". Mir fällt doch etwas ein: Ich wäre gerne mal so galoppiert, wie Katrin Anne Heß als Carolin Lamprecht es durfte!
Was war das Verrückteste, das dir am Set passiert ist?
Als Regisseur Alexander Wiedl mir mit seinem iPad als Lichtquelle bei laufenden Kameras einen sich öffnen Kühlschrank simulierte, aus dem ich eine Flasche holen sollte, als wäre es ein vollwertiger Beruf: Kühlschrank-Lichtquellen-Simulator ... Oder als der schwarzmaskierte Kameramann Mark in meiner ersten spärlich bekleideten Bettszene mit Josie plötzlich an der Bettkante auftauchte, um ein Lämpchen zu verstellen, als würde sich unter Josies Bett stets ein Ninja verstecken ... Das könnte jetzt so weitergehen.
Gibt es einen Job am Set, den du gerne mal für einen Tag ausprobieren würdest?
Regie. Definitiv.
Was vermisst du am "Sturm" am meisten?
Gemeinsam "die unendliche Geschichte" zu erzählen, tagtäglich. So fühlt es sich nämlich an.
Wo möchtest du karrieretechnisch noch hin? Wo siehst du dich in ein paar Jahren?
Ich möchte gerne noch viele weitere Serienformate und auch Filmrollen erobern und durch immer intensiveres Spiel bereichern. In ein paar Jahren nehme ich mir dann mal ein halbes Jahr Pause von meiner aufregend abwechslungsreichen Filmkarriere und sage zu meiner Familie zuhause: Verrückt, "Sturm der Liebe" war doch Grundstein für so vieles.
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