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Die Geschichte der DDR

"Es lebe die nationale Front des demokratischen Deutschland": Gegründet wurde die Deutsche Demokratische Republik (DDR) am 7. Oktober 1949. Insgesamt existierte sie rund 40 Jahre lang als zweiter deutscher Staat. | Bild: dpa

"Es lebe die nationale Front des demokratischen Deutschland": Gegründet wurde die Deutsche Demokratische Republik (DDR) am 7. Oktober 1949. Insgesamt existierte sie rund 40 Jahre lang als zweiter deutscher Staat.

Zur DDR zählte das Gebiet der heutigen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Thüringen, außerdem der Osten Berlins. Zur Gründungszeit lebten in der DDR etwa 18,8 Millionen Menschen, 1989 waren es nur noch 16,4 Millionen.

Freie Wahlen gab es in der DDR bis 1990 keine. Von 1950 bis 1971 stand Walter Ulbricht (Mitte) an der Spitze des Zentralkomitees der Regierungspartei SED. Er war der mächtigste Mann des Landes.

Leipzig, Beethovenstraße: Am 17. Juni 1953 kam es landesweit zu Arbeiteraufständen. Sowjetische Truppen beendeten den Protest gewaltsam. Das Bild stammt aus der ARD-Doku "Griff nach der Freiheit".

Karteikarte mit "M.f.S."-Stempel: Das Ministerium für Staatssicherheit war 1950 gegründet worden. Es war der geheime Nachrichtendienst der DDR und sorgte dafür, dass die Bevölkerung flächendeckend überwacht wurde.

Abschottung: Ab dem 13. August 1961 ließ die DDR als deutsch-deutsche Grenze eine Mauer errichten. Zwei Monate vorher hatte Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz versichert: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

Ehemaliger Wachturm: Das Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung hat ausgewertet, wie viele "Maueropfer" es bis 1989 gab. Demnach sind mindestens 137 Menschen an der Berliner Mauer getötet worden oder "in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime" ums Leben gekommen. Hinzu kommen natürliche Tode, vor, während und nach Kontrollen an Berliner Grenzübergängen.

Führungswechsel: 1971 trat Walter Ulbricht zurück, unter anderem in Folge wirtschaftlicher Probleme. Sein Nachfolger an der Spitze der SED wurde Erich Honecker.

Proteste: Ab dem 4. September 1989 fanden in Leipzig regelmäßig die sogenannten Montagsdemonstrationen statt. Am 9. Oktober waren fast hunderttausend Menschen auf der Straße. Einige Tage später trat Erich Honecker zurück.

Historischer Satz: Am 9. November 1989 gab SED-Sprecher Günter Schabowski vor laufenden Kameras bekannt, dass neue Ausreiseregeln gelten. Auf die Frage ab wann, antwortete Schabowski: "Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich."

In den Tagen nach der Grenzöffnung wurde vor allem in Berlin viel gefeiert. Dieses Foto wurde am 22. Dezember 1989 an der Berliner Mauer aufgenommen. Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland bei.