Interview mit Jörg Schüttauf
Der Schauspieler über seine Rolle des ehemaligen Stasi-Mitarbeiters Bernd Peters
Sie spielen den ehemaligen Stasi-Mitarbeiter Bernd Peters, der inzwischen beim LKA ist und offenbar an Medikamentenversuchen in der DDR beteiligt war. Was hat Sie persönlich an der Figur gereizt?
Für mich war es das eindeutig Böse, Unsympathische und Hemmungslose dieses Mannes, was mich gereizt hat. Meine Aufgabe ist es, diesen Mann so zu spielen, dass das, was er tut, und vor allem, wie er was tut, der Geschichte einen Lauf gibt. Im besten Fall ist das für den Zuschauer unterhaltsam, spannend oder, wie in diesem Fall, abstoßend.
"Die Toten von Marnow" erzählt auch von dem Deal zwischen westlichen Pharmaunternehmen und DDR-Funktionären, an ostdeutschen Bürgern, teils ohne deren Wissen, Medikamente zu testen. Wussten Sie davon?
Von den Medikamententests habe ich tatsächlich erst im Zusammenhang mit einem anderen Filmprojekt gehört. Ich war Gott sei Dank, auch wenn ich ein Ostkind war, nicht davon betroffen. Die Gelegenheit, mich als Versuchskaninchen zu missbrauchen, war aber durchaus gegeben, denn die Hälfte meiner Kindheit habe ich in Krankenhäusern verbracht. Ich wurde aber immer wieder als geheilt entlassen – wie man eben so sagt: 'Es war ja auch nicht alles schlecht.' Ein großer Teil der Filme spielt an der Mecklenburgischen Seenplatte. Haben Sie einen Bezug zu der Landschaft? Rein geographisch ist es nicht allzu weit, von Berlin aus an die wasserreiche Seenlandschaft zu kommen, und da ich ein leidenschaftlicher Paddler bin, kenne ich mich tatsächlich gut dort aus und kann es zum Zwecke der Erholung nur empfehlen.
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