Mala Emde als Anni Waldhausen (25, fiktiv)
Glücklich mit Artur verheiratet, absolviert Anni kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes erfolgreich ihr Medizinexamen an der Charité. Sie ist eine von vielen Frauen, die im dritten Kriegsjahr auch in der Männerdomäne Medizin die Kollegen ersetzen müssen, die an die Front abkommandiert worden sind. Sie ist energisch, zupackend und nicht nur äußerlich, sondern auch ideologisch der Inbegriff eines Vorzeige-BDM-Mädels: blond, arisch, sportlich. Anni promoviert bei Professor de Crinis zum Thema "Psychiatrische Diagnostik bei Verdacht auf Selbstverstümmelung". Mit der NS-Ideologie von Kindesbeinen an indoktriniert, nimmt Anni zunächst keinen Anstoß an der zynischen Haltung ihres Doktorvaters gegenüber den Patienten. Erst als sie Mutter wird, beginnt sie, die menschenverachtende Doktrin des Nationalsozialismus zu hinterfragen.