Fragen an Stefan Gubser

Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser), seine Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer, li.) und die Leiterin der Spurensicherung Corinna Haas (Fabienne Hadorn) untersuchen den Tatort eines vermeintlichen Suizid.
Szenenbild: Kommissar Reto Flückiger mit seinen Kolleginnen Liz Ritschard und Corinna Haas. | Bild: ARD Degeto/SRF / Daniel Winkler

Der Titel des "Tatorts" lautet "Zwei Leben" – inwiefern findet sich der Titel im Film wieder?

Der Titel spielt mit Doppeldeutigkeiten und kann unterschiedlich interpretiert werden. Das Führen von Doppelleben, zweiten Chancen in der Liebe sowie im Leben spielen in diesem "Tatort" eine Rolle.

Können Sie persönlich den Reiz nachvollziehen, das Leben nochmals völlig unbelastet neu beginnen zu wollen, wenn sich eine Möglichkeit dazu ergibt?

Nein, das wäre für mich gar keine Option. Das Leben formt die zwischenmenschlichen Beziehungen zu einem unsichtbaren Netzwerk, welches ich keinesfalls missen möchte.

Ein Lokführer überfährt in seiner beruflichen Karriere im Schnitt drei Menschen. Die Figur Beni Gisler hat wegen solcher traumatischen Vorfälle den Beruf gewechselt und wird erneut damit konfrontiert. Haben Sie sich in den Vorbereitungen zum "Tatort: Zwei Leben" mit dieser Situation der Lokführer bei Schienensuiziden auseinandergesetzt?

Ja, ich habe mit einem Lokführer gesprochen, der bereits einmal in dieser Situation war. Das muss ein absoluter Alptraum sein, der einen das ganze Leben nicht mehr loslässt. Diese Unterhaltung hat mich sehr beschäftigt. Mich machen solche Taten auch fast ein wenig wütend, trotz allem Verständnis für die Not dieser Menschen.

Kommissar Flückiger versucht, dem Buschauffeur klarzumachen, dass ihn keine Schuld trifft und dass er diese Unfälle nicht persönlich nehmen darf. In seinem Beruf als Kommissar dürfe er die Dinge auch nicht persönlich nehmen, ergänzt Flückiger. Mit welcher Strategie behält Flückiger in seinem Beruf die nötige Distanz zu den Fällen?

Das gelingt ihm natürlich auch nicht immer, auch wenn ein guter Polizist Strategien gelernt hat, mit solchen Situationen umzugehen. Ganz wichtig dabei ist, dass man auch fremde Hilfe in Anspruch nimmt, in Form einer Supervision zum Beispiel. Das hat Flückiger vom echten Kurt Graf von der Luzerner Polizei gelernt und sofort übernommen.

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.

Zurück zum Film

Weiteres Interview