Interview mit Boris Aljinovic

Hauptkommissar Felix Stark

»Verletzungen der Vergangenheit können über Generationen traumatisieren. Dies war das tiefere System hinter der Geschichte.«

Anne Kröber, Stark und Henriette
Ritter und Stark versuchen durch eine Gegenüberstellung Klarheit zu schaffen. | Bild: rbb / Conny Klein

Welcher Aspekt der Kriminalgeschichte hat Ihnen beim Lesen des Drehbuchs als erstes gefallen?

Verletzungen der Vergangenheit können über Generationen traumatisieren. Dies war das tiefere System hinter der Geschichte. Ich mochte das gleich, wenn es auch schwierig war, das stark Poetische des Drehbuches in "Tatort- Realismus" umzusetzen. Alexander Dierbach hat da ganz tolle Arbeit geleistet.

Welche Szene war für Sie beim Drehen die größte Herausforderung?

In einer Szene erfährt Stark, dass Ritter unter Schlaflosigkeit leidet – und zwar schon länger, also fast pathologisch und zwar wegen der dramatischen Ereignisse aus dem zurückliegenden Fall "Dinge, die noch zu tun sind." Stark hört überrascht zum ersten Mal von diesen Problemen seines Partners. Dass er nicht helfen kann, ist das eine. Viel mehr trifft Stark, dass Ritter ihm nicht vertraut und dass er ihn in all den Jahren noch immer nicht richtig kennt.

"Großer schwarzer Vogel" ist Ihr letzter Tatort mit Dominic Raacke an der Seite. An welchen gemeinsamen Film erinnern Sie sich besonders gerne?

Im "Tatort: Filmriss" stellten sich die gleichen Fragen über Vertrauen und Misstrauen und wurden, ob man das nun für einen "Tatort" gut oder schlecht finden mag, zu einem Hauptstrang. Die Kämpfe, wie man am besten die Balance zwischen den Figuren erreicht, gehörten zu den spannendsten Auseinandersetzungen, zumal das Buch damals vor Drehbeginn noch nicht fertig war. Die Verve, mit der wir den Zwiespalt zwischen Fiktion und Realismus angingen, hatte hier einen wunderbaren ersten Höhepunkt.

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