"Inga Lürsen ist auch in ihrem aktuellen Fall noch immer hochgradig politisch"
Fragen an Sabine Postel
Inga Lürsen und ihr 33. Fall: ein ökologischer Politthriller. Ist sie sich treu geblieben?
Inga Lürsen ist auch in ihrem aktuellen Fall noch immer hochgradig politisch, gut vernetzt, sozial sehr engagiert und fühlt sich verantwortlich für das Weltgeschehen. Aber sie ist inzwischen ein bisschen abgeklärter und kühler geworden, sie ist eher mit sich im Reinen.
Der Bremer "Tatort" steht dafür, dass er häufig konfliktgeladene Themen aufgreift. Macht das für Sie den Reiz dieses "Tatort" aus?
Ja, das finde ich sehr wichtig. Wir erzählen spannende, oft hochbrisante und manchmal verstörende Geschichten, wie auch der aktuelle Fall zeigt, in dem es letztlich um Krieg gegen Natur und Menschen geht. Wir legen den Finger in Wunden, bieten aber keine Lösungen an. Der Zuschauer soll seine eigene Haltung zu den Fällen finden. Es zeichnet den Bremer "Tatort" auch aus, dass sich Inga Lürsen und Stedefreund nicht so in den Vordergrund drängen. Natürlich haben beide Figuren auch mal ihre privaten Geschichten, aber ich glaube, dass die Zuschauer es schätzen, dass bei uns immer der Krimi im Fokus steht.
In diesem Fall stoßen die beiden Ermittler an ihre physischen Grenzen. War das zu spielen besonders anspruchsvoll?
Dieser Krimi lebt davon, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist, er spielt an einem Tag. Das darzustellen war schon ein wenig anstrengend, man rennt und rennt, wird müde, wird erschöpfter, doch das Adrenalin hält einen aufrecht, weil es ja weitergehen muss. Aber auch da habe ich Florian Baxmeyer blind vertraut – er achtet sehr genau darauf, dass die Bilder und wir Schauspieler mit unserem Spiel die für eine solche Geschichte notwendige Atmosphäre und Dynamik einfangen und transportieren.
Was macht die Zusammenarbeit mit Oliver Mommsen so besonders?
Er ist sexy, gut aussehend, hat einen brillanten Geist … Nein wirklich - es ist ein gutes Gefühl, mit Oliver zu arbeiten. Wenn wir nicht so symbiotisch wären und uns nicht so gut verstehen würden, würde das Ganze lange nicht so viel Vergnügen bereiten. Und ich schätze seinen intelligenten Humor. Wir freuen uns immer wieder auf unseren nächsten "Tatort"-Dreh.
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