Adele Neuhauser im Interview

Bibi Fellner (Adele Neuhauser)
Mit viel Akribie, Kombinationsgabe und Einsatz kommen Moritz und Bibi dann allerdings noch einem ganz anderen Verbrechen auf die Spur. | Bild: ARD Degeto/ORF/Allegro Film / Hubert Mican

Adele Neuhauser im Interview

Der Chef des Fitnessstudios will Bibi Fellner mit einem Freundschaftspreis werben. Gehen Sie privat hin und wieder in ein solches Center?

Ja, ich habe es durchaus schon probiert. Ich habe dabei an allen Geräten gerne trainiert und mir vor allem ein Studio ausgesucht, das an unterschiedlichen Standorten auch ein medizinisch orientiertes Training bietet. Aber dadurch, dass ich bei Dreharbeiten außerhalb von Wien so eingespannt war, ging mein Plan nicht auf, auch dort zu trainieren.

Im Badezimmer lassen Sie vor der Kamera alle Hüllen fallen. Ist Ihnen das schwer gefallen?

Beim Lesen des Drehbuches hab ich immer wieder neu über diesen Moment nachgedacht. Nacktheit impliziert stets zwei Aspekte: Verletzlichkeit und Freiheit. Beides mochte ich für Bibi. Nun, eines Tages war es dann soweit und es ist mir nicht leichtgefallen. Aber ich hab dann versucht, Bibis fröhliche Stimmung zu nutzen und alle Scheu beiseite zu schieben. Außerdem hat mir der ausgesprochen respektvolle Umgang des Teams bei der Umsetzung sehr geholfen.

Die Beziehung zu Franz wird von Bibis ausgeprägtem Misstrauen überschattet. Weil sie die Angewohnheit hat, jede neue Bekanntschaft zu durchleuchten. Sind Sie ebenfalls eher misstrauisch oder mehr vertrauensvoll?

Ich bin ein vertrauensvoller Mensch und verlasse mich auf mein Bauchgefühl. Doch manchmal hab ich auch gegen meinen Instinkt gehandelt und bin dann prompt auf die Nase gefallen. Nachträglich gesehen zeigt das, dass ich mich auf mein Gespür schon verlassen kann.

Bibi bekommt einen großen Blumenstrauß. Wann und warum haben Sie das letzte Mal einen opulenten Blumenstrauß erhalten, über den Sie sich ganz besonders gefreut haben? Und was sind Ihre Lieblingsblumen?

Ich freue mich über alle Blumengeschenke. Meine wunderbare Agentin hat mir zu meinem 60. Geburtstag einen wunderschönen Blumenstrauß geschickt und bei meinen Auftritten wurde ich auch mit überwältigenden Gebinden beschenkt. Ich liebe Pfingstrosen und Hortensien, auch die Ingwerblüte ist wunderschön.

Sie haben einmal erzählt, dass Sie gern spielen. Sind Sie auch eine gute Verliererin?

Ich spiele leidenschaftlich und bin eine mäßig gute Verliererin.

Die Corona-Pandemie hatte zur Unterbrechung der Dreharbeiten zu Ihrem neuesten „Tatort“ geführt. Was war anders, als Sie dann wieder vor der Kamera standen?

Nicht nur vor dem erneuten Drehbeginn wurden wir auf Corona getestet, sondern auch zweimal wöchentlich während der Dreharbeiten. Es gab drei Arbeitszonen. In der Zone 1 vor und hinter der Kamera konnten wir ohne Mundschutz arbeiten, doch in allen anderen Zonen mussten Masken getragen werden. Aber abgesehen von den Hygienemaßnahmen waren für mich die ersten Tage schon sehr aufregend. Danach spielte sich alles ein und wir haben wunderbar arbeiten können. Bin gespannt, ob man einen Unterschied im Ergebnis merken wird.

Wie hat dieses Virus Ihr Leben verändert?

Dieses Virus hat unser aller Leben während des Lockdowns massiv verändert. Ich habe die ersten Wochen noch als ganz angenehm empfunden. In vielen Jahren davor habe ich immer zu Frühlingsbeginn gearbeitet und bedauert, das Erwachen der Natur nicht durch ausgiebige Wanderungen genießen zu können. Jetzt konnte ich das nachholen und musste das auch, denn nur in der Wohnung zu sitzen, hätte mich depressiv gemacht. Ich glaube, so still und friedlich habe ich den Wienerwald noch nie erlebt. Kein Auto, kein Flugzeug, kaum Menschen. Unglaublich. Die Natur konnte in dieser Zeit richtig Luft schnappen und es war für alle sichtbar, wie wichtig und richtig es ist, auf unsere Umwelt acht zu geben. Wir haben jetzt die Chance, über eine Welt nachzudenken, wie wir sie uns einst erträumt haben und danach die Ärmel hochzukrempeln, um unsere Träume zu verwirklichen. Schön wäre es jedenfalls!

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