Fragen an Klaus J. Behrendt
Ganz am Ende des Filmes spricht Max Ballauf von den Selbstzweifeln, die er als Polizist hat. Warum hinterfragt er seinen Beruf?
Ballaufs Schlussmonolog bringt auf den Punkt, wofür der Film steht: Als junger Polizist ist dir nicht klar, worauf du dich einlässt. Wenn du zum Einsatz gerufen wirst, dann kommst du meist in eine absolute Krisensituation hinein. Manche Polizisten machen das 40 Jahre lang. Das muss man können und vor allem auch aushalten. Ballauf ist an einem Punkt, an dem er das für sich hinterfragen muss. Was er zum Ausdruck bringt, das ist ganz authentisch, das habe ich aus einem Gespräch zwischen zwei echten Polizisten. Jeder von ihnen geht mit dem Druck anders um. Ballauf beantwortet die Frage, ob er das weiter aushalten kann, am Ende für sich positiv.
Sehen Sie da auch Parallelen zu Ihrem eigenen Beruf?
Nicht nur dazu. Letztlich weiß niemand, der ins Berufsleben startet, worauf er sich einlässt. Als junger Mensch geht man die Dinge viel unbefangener an. In meiner Anfangszeit am Theater wunderte ich mich, warum gestandene Kollegen vor der Aufführung so nervös waren. Für mich waren das doch erfahrene Haudegen. Heute weiß ich, dass mit der Erfahrung auch der Respekt wächst: Du begreifst, was alles dazu gehört, dass die Arbeit gelingt, und was schiefgehen kann. Das gilt wohl für die allermeisten Berufe, nicht nur Polizisten und Schauspieler.
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