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Mia san jetz da wo's weh tut

PlayKriminalhauptkommissar Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) gibt der besorgten Maria Dragomir (Sophie Rogall) in der Wäscherei seine Visitenkarte, im Hintergrund Kriminalhauptkommissar Ivo Batic (Miroslav Nemec).
XL-Vorschau auf "Tatort: Mia san jetz da wo's weh tut" | Bild: BR/Roxy Film GmbH/Regina Recht

Fernsehfilm Deutschland 2015

Ferentari ist der Name eines Armenviertels in Bukarest. Die frühe Konfrontation mit Kampf, Verrohung, Manipulation und Gewalt treibt viele der dort heranwachsenden Frauen in die Prostitution. Auf ihren Fahrten durch europäische Laufhäuser begegnen sie Tausenden von Männern, wechseln im Zwei- bis Drei-Wochen-Takt die Orte, können keine Verbindungen knüpfen und verdienen feuchtes Geld.

Der Film beginnt mit der Verurteilung eines Rumänen, der aus Habgier und unter starkem Alkoholeinfluss seine 19-jährige Cousine, die Prostituierte Aurelia Rubin, misshandelt und erwürgt hat. Für Leitmayr, der die fünf Monate zurückliegenden Ermittlungen leitete, ist das ein Fall unter vielen – Milieu. Der Täter total betrunken, ein schnelles Geständnis, fertig.

Batic hatte sich bei der Ermittlung zurückgehalten, weil ihn mit dem Bordellbetreiber Harry Schneider, bei dem Aurelia arbeiten sollte, eine Jugendfreundschaft verbindet. Aber die totale Indifferenz des Angeklagten hat ihn irritiert. Zurück im Büro bittet er noch einmal um die Akte des verurteilten Rumänen. Warum? Weil er es in all seinen Dienstjahren nicht ein einziges Mal erlebt hat, "dass einer nach seiner Festnahme innerhalb von 30 Minuten ein Geständnis ablegt und dann die ganze Zeit über nicht ein einziges Mal versucht, seine Schuld auch nur um so viel (2 Millimeter) zu verringern."

Eine bittere Erkenntnis für Batic und Leitmayr

Kurz darauf sind die beiden Kommissare um eine bittere Erkenntnis reicher: Sie haben den Fall vernachlässigt und einen Bock nach dem anderen geschossen. Jetzt wissen sie, dass die tote Aurelia am Abend der Tat mit einer anderen Prostituierten, Mia Petrescu, unterwegs war. Dieses Mädchen ist seit jener Nacht vor fünf Monaten spurlos verschwunden.

Als sie Schneider befragen, ist dieser absolut direkt. Aurelia wurde gleich am nächsten Tag von ihm vermisst gemeldet. Dass er Mia, die nach dem Abend auch nicht mehr wiederkam, nicht vermisst meldete, erklärt Schneider ganz einfach: "Nutten kommen und Nutten gehen. Was haben wir? Wir haben sieben Häuser und da gehen pro Jahr zwischen 350 und 400 Frauen durch, da kann ich unmöglich jede beim Namen kennen, bitte!"

Dass Aurelias Verschwinden gemeldet wurde und das von Mia nicht, ist nur der erste Hinweis darauf, dass der verurteilte Cousin von Aurelia vermutlich gekauft wurde, um ein Verbrechen zu vertuschen, das einen viel tieferen Abgrund hat. Was ist in der Nacht passiert, als Aurelia zu Tode kam und Mia verschwand? Wie stecken Schneider und sein Handlanger Siggi mit drin und welche Rolle spielt Benny, der 22-jährige Fahrer einer Wäscherei, dem in der Nacht, als Aurelia starb, ein nacktes Mädchen ins Auto lief?

Ein Jubiläumstatort mit einem Fall, bei dem sich die Polizei besser rausgehalten hätte.

Playlist

TitelInterpret
Murder me RachaelThe National
Praxis of LoveA Tribe Called Knarf
Ruth and SilvieAIN`T THEM BODIES SAINTS
CauseSEARCHING FOR SUGARMAN

Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Richard Ruzicka aus München und Verena Marisa Schmidt komponiert und ist nicht im Handel erhältlich. Vor- und Abspannmusik stammen von Klaus Doldinger.

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Ivo Batic Miroslav Nemec
Franz Leitmayr Udo Wachtveitl
Benny Max von der Groeben
Mia Petrescu Mercedes Müller
Markus Zöller Vincent zur Linden
Kalli Hammermann Ferdinand Hofer
Ritschy Semmler Stefan Betz
Dr. Matthias Steinbrecher Robert Joseph Bartl
Siggi Rasch Andreas Lust
Harry Schneider Robert Palfrader
Musik: Richard Ruzicka
Kamera: Alexander Fischerkoesen
Buch: Max Färberböck
Catharina Schuchmann
Regie: Max Färberböck

Erstausstrahlung: 03.04.2016

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