Statement Fabian Hinrichs

Noch am Tatort erfährt Felix, dass sich Toni zwei Jahre zuvor das Leben genommen hat.
Noch am Tatort erfährt Felix, dass sich Toni zwei Jahre zuvor das Leben genommen hat. | Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH / Hendrik Heiden

»Der Film berührt zwei Fragen, denen in jedem Leben eine wesentliche Bedeutung zukommt und die nicht voneinander zu trennen sind.

1. Was ist Liebe?
und
2. Wer bin ich?

Liebe ist, zumindest auch, fixierter Zufall. Man trifft jemanden zufällig bei der Arbeit, in der Bahn, auf einer Party. Wenn wir diesen Zufall festhalten und anfangen, unser Leben nach diesem fixierten Zufall auszurichten, kann daraus Liebe werden. Das ist die Radikalität, das an der Wurzel unserer Existenz Gründende der Liebe. Diese weitreichende Entscheidung gegen das unbestimmt Offene und für ein eingegrenztes gemeinsames Leben müssen beide gleichermaßen treffen, diese Entscheidung für diesen einen Anderen und nur für ihn. Auch das ist radikal und schwerwiegend für jedes Leben, denn wir alle leben ja nur ein einziges. Wann leben wir es wirklich und vollziehen es nicht nur?

Eine solche Begegnung mit einem anderen Menschen und ein so starkes Gefühl zu diesem anderen Menschen kann nur bei dem entstehen, der spürt, wer er durch den Anderen sein könnte, der also fühlt, dass er erst durch diesen Anderen erfahren wird, wissen und fühlen wird, wer er ist.

Felix und Toni haben den Zufall ihrer Begegnung damals nicht festgehalten. War es eine falsche Entscheidung? Warum wurde sie getroffen? Wie wäre das Leben verlaufen, hätten beide sich anders entschieden? Wer wäre Felix dann heute, wer Toni? Fragen, die schmerzhaft sind und denen beide nicht entfliehen können. Wer sind wir und wer könnten wir sein? Was ist das Leben und was könnte es sein? Darüber handelt unser schöner besonderer Film.«

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