Interview mit Anna Drexler
Im Tatort: "Einmal wirklich sterben" spielen Sie eine traumatisierte junge Frau. Wie haben Sie sich der Rolle der Emma angenähert, was war Ihnen dabei besonders wichtig?
Bei einem Treffen vor Drehbeginn hat Markus Imboden gesagt, er könne sich vorstellen, Emma sei eine Figur mit sehr unterschiedlichen Rhythmen. Das hat mir sehr gefallen, mir viele Ideen gegeben. Ich habe mir Dokumentationen über Jugendliche mit Depressionen angeschaut. Über die Düsternis habe ich versucht, mich Emma anzunähern und über die Gewalt, die darin liegt. Die Gewalt und die Gefahr, Gefahr für sich selbst und für andere. Mir war es wichtig, Emma als eine hilflose und gleichzeitig als eine gefährliche, unberechenbare Figur zu zeigen.
Wie war die Zusammenarbeit mit Markus Imboden?
Die Arbeit war toll. Markus schafft eine sehr ruhige, unaufgeregte Atmosphäre am Set. Er strahlt Vertrauen aus, was mir als Spielerin viel Sicherheit gibt und er hat ein sehr feines Gespür dafür, wann es notwendig ist einzuschreiten, etwas zu sagen, zu helfen – und wann es besser ist, etwas zu lassen, entstehen zu lassen. Emma ist bis jetzt ist die größte und verantwortungsvollste Rolle, die ich in einem Fernsehfilm gespielt habe, und ich bin sehr froh, dass ich sie gemeinsam mit Markus erarbeiten konnte.
Und wie war das Zusammenspiel mit einem Kind, dem Jungen Florian Mathis?
Mit Florian zu spielen war sehr besonders. Ich habe das erste Mal mit einem Kind gespielt und das ist natürlich eine ganz andere Art von Zusammenarbeit. Florian ist nicht schüchtern und hat mir viele Fragen gestellt, vor den Szenen, nach den Szenen und manchmal auch während die Kamera lief. Für mich war das tatsächlich oft sehr hilfreich, weil seine Fragen in ihrer Direktheit und Schlichtheit sehr gerade und konkrete Antworten gefordert haben und ich also immer wieder dazu aufgefordert war, die Dinge zu formulieren. Das verschafft Klarheit.
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