Die Arbeit hinter der Kamera – Bildgestalterin Lena Katharina Krause

Filmteam mit Kamerafrau Lena Krause.
Filmteam mit Kamerafrau Lena Krause. | Bild: SR / Manuela Meyer

Als Bildgestalterin war Lena Katharina Krause ein wichtiger Teil der Produktion und prägte den SR-„Tatort“ entscheidend mit.

Gedreht wurde im Sommer 2022 im Saarland unter anderem am Flughafen Saarbrücken, im Saarbrücker Ludwigsparkstadion sowie in Neunkirchen und Dudweiler. Die Bilder eingefangen hat Lena Katharina Krause. Das Pensum, das es in 21 Drehtagen zu bewältigen gab, sei zwar groß gewesen, aber „trotz der ein oder anderen Hürde haben wir das alle gemeinsam als Team supergut gemeistert.“

Am Anfang steht die Motivsuche


Doch ihre Arbeit als Bildgestalterin beim SR-„Tatort“ begann nicht erst mit den Dreharbeiten und endete auch nicht mit der letzten gefallenen Klappe. Am Anfang stehe immer die Motivsuche. „Wenn man laut Drehbuch zum Beispiel eine alte Fabrikhalle braucht, gucken wir uns erstmal die Hallen in der Umgebung an, in denen potenziell gedreht werden könnte“, erklärt die 32-Jährige. Wichtig seien hier die Lichtsituation, nicht allzu lange Anfahrtswege, eine vorhandene Infrastruktur oder auch die Chancen für eine Drehgenehmigung.

Sobald die Motive da sind, rücken die Szenen in den Fokus, die an diesem Ort passieren. „Im Verlauf dieses Prozesses entwickelt man gemeinsam mit der Regie eine Art von Vision, einen Stil oder ein Konzept.“ Es folgten Leseproben mit den Schauspielerinnen und Schauspielern, Kostüm- und Maskenproben sowie die Requisitenbesprechung. Aber auch Fragen der Technik würden geklärt.

Bildgestalterin Lena Katharina Krause und Regisseur Christian Theede.
Bildgestalterin Lena Katharina Krause und Regisseur Christian Theede. | Bild: SR / Manuela Meyer

Dreharbeiten, Schnitt, Farbbestimmung

„Danach beginnen die Dreharbeiten. Es folgt der Schnitt, den die Regie mit dem Cutter macht und die Farbbestimmung, zu der ich wieder hinzukomme“, erklärt Krause. Hier gebe es dann auch mal Problemfälle, die sehr viel Zeit kosten – zum Beispiel, wenn innerhalb einer Szene die Sonne rauskommt, es dann wieder schattig wird, Regen einsetzt und schließlich doch wieder die Sonne scheint. Da die Drehzeit begrenzt sei, bleibe während des Drehs keine Zeit dafür, um auf das Wetter zu warten. „Dann dreht man, so wie es ist und versucht, mit den Lichtmitteln, die zur Verfügung stehen, dagegenzusteuern. Man versucht also Sonne reinzuzaubern, wo keine war“, erklärt die Bildgestalterin.

Zusammenspiel mit der Regie

Die wichtigste Person in einem solchen Projekt ist für Krause als Bildgestalterin stets die Regie. „Mit der entwickelt man die Idee, entscheidet, an welchen Motiven gedreht wird und wie der Film aussehen soll.“ Insofern sei es immer eine enge Zusammenarbeit. „Das ist auch total toll und richtig sowie wichtig“, erklärt die Filmscha ende. Diese Person ist in Krauses Augen schließlich auch diejenige, die den Film von Anfang bis Ende betreut und dafür mit ihrem Namen steht.

„Es ist kein einfacher Beruf“

Dass Krause mal Geschichten erzählen wird, war für die gebürtige Münsteranerin schon in der Grundschule klar. Mit diesem Ziel begann sie, Drehbuch zu studieren, tauschte aber bereits im Grundstudium den Stift gegen die Kamera ein. Nachdem sie 2012 begann, Film zu machen und zunächst in allen Bereichen gearbeitet hatte, fasste sie 2015/2016 den Entschluss, sich auf die Kameraarbeit zu fokussieren. „Ich finde, es ist kein einfacher Beruf.“ Es gibt viel Konkurrenz, viele Unsicherheiten und immer wieder das Gefühl, dass man auch viel aufgeben müsse. „Aber ich mache es total gerne“, so die Bildgestalterin, die sich auch in ihrer Freizeit am liebsten mit Filmen beschäftigt. Vielleicht, weil es eine Leidenschaft ist und man deshalb besonders viel Energie reinstecke. Egal wie schmerzhaft ein Drehtag oder eine Situation auch mal sei, so schnell sei sie auch wieder vergessen. „Bei mir bleiben langfristig nur die positiven Dinge einer Filmerfahrung oder eines Filmdrehs über.“

Bildgestalterin Lena Katharina Krause beim „Tatort“-Dreh im Saarland.
Bildgestalterin Lena Katharina Krause beim „Tatort“-Dreh im Saarland. | Bild: SR / Manuela Meyer

„Wir hatten eine gute Zeit“

In Zukunft will Krause weiterdrehen – am liebsten das, was einen berührt, was nachhaltig bleibt und nicht einmal weggeguckt wird. „Einen Film zu machen, der mehr als einmal geguckt wird – egal welcher, das fände ich toll.“ Bis zum nächsten Projekt kann die Filmscha ende von den Erinnerungen an die Zeit im Saarland zehren. „Ich war wirklich beeindruckt davon, wie viel Freude die Saarländer am Film haben und wie wahnsinnig herzlich man hier aufgenommen wurde. Mir hat es sehr gut gefallen, wir hatten eine gute Zeit.“

»Die gestalterische Integration der künstlichen Casinospielwelt als subtiler roter Faden durch den Film ermöglicht es, unsere Figuren zwischen der harten Realität und der trügerischen Scheinwelt balancieren zu lassen, um so den eigentlichen 'Fluch des Geldes' visuell zu repräsentieren. Dabei mussten wir oftmals sehr e zient und schnell versuchen, dem zu bewältigenden Pensum und gleichzeitig unserem hohen Anspruch gerecht zu werden. Um dies zu scha en, haben wir häu g auf die simultane Verwendung von zwei Kameras zurückgegriffen, um so unterschiedliche Perspektiven gleichzeitig einzufangen. Diese Herangehensweise erforderte eine herausragende Flexibilität in Bezug auf die Bild-, Licht- und auch Tongestaltung. Die resultierenden Situationen wurden durch zusätzliche kreative Maßnahmen bewältigt, was letztlich zu sehr schönen Ergebnissen führte.«

Lena Katharina Krause

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