»Dieser Tatort ist zu einer besonderen Arbeit geworden. Mit besonderen Menschen, die mein filmisches Schaffen von Anfang an begleitet haben. Mein Debütfilm "Nana", der vor über 25 Jahren mein Abschlussfilm an der HFF München war, wurde redaktionell von Ulrich Herrmann beim damaligen SWF betreut; das Drehbuch schrieb Harald Göckeritz; die Musik komponierte Dominic Roth; die Hauptrolle spielte Bernadette Heerwagen, auch für sie war es damals ein Debüt. Filme entstehen aus Leidenschaft, sie werden von Menschen für Menschen gemacht. Dabei spielen Vertrauen und gegenseitige Inspiration eine zentrale Rolle. Auch wenn wir seit gut zehn Jahren mit digitalen Kameras drehen, stehen doch Menschen aus Fleisch und Blut davor und dahinter, lassen sich dabei in ihre Seele schauen, machen sich verletzlich. Als Projektionsfläche, als Spiegelbild.
Wir leben in einer digitalisierten Welt, in der sich Menschen in einem virtuellen Raum verlieren und menschliche Bindungen sich aufzulösen drohen. Manipulation im Internet und Künstliche Intelligenz befinden sich auf dem Vormarsch und lassen die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit verschwimmen. Von dieser Gefahr handelt unser Tatort. Eine Gefahr, die katastrophale Auswirkungen haben kann und vor der man warnen muss. Unser Anliegen war es, emotional und packend zu erzählen; eine Bildsprache zu finden, die expressiv ist und die Innenwelt der Figuren spürbar werden lässt. Lena Odenthal und Johanna Stern gehen mit hoher Konzentration und menschlichem Gespür an die Arbeit. Sie sind der Filter, durch den wir das Geschehen erleben. Die Arbeit mit Ulrike Folkerts und Lisa Bitter war von dem gemeinsamen Anliegen geprägt, diese fesselnde und düstere Geschichte mit Wärme und Empathie zu erzählen. Es ist eine dunkle Reise, auf die wir das Publikum mitnehmen. Doch sie bleibt nicht ohne Hoffnung und Menschlichkeit.«
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