Gespräch mit der Band AnnenMayKantereit

Indie-Rock trifft "Tatort"

AnnenMayKantereit
AnnenMayKantereit | Bild: WDR

Wenn die Kölner Band AnnenMayKantereit im "Tatort: Böser Boden" ihren Song "Oft gefragt" anstimmt, und Sänger Henning May mit seiner rauen Stimme singt "Du warst allein zu Haus, hast mich vermisst", trifft das in hohem Maße die Stimmungslage von Kommissar Torsten Falke. Der sucht in einem Hamburger Kiez-Club nach seinem Sohn Torben. Doch der will von seinem Vater bekanntlich nichts wissen ... Drei kölsche Jungs, alle Anfang Zwanzig, die sich 2011 an Schiller-Gymnasium in Köln-Sülz zusammenfanden gründeten die Rockband AnnenMayKantereit: Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit. Seit 2014 ist auch Malte Huck dabei. "Ohne Pathos, stattdessen mit Fingerspitzengefühl und dem eigenen Erfahrungsschatz geht es in ihren Liedern um Liebe, Freundschaft, Verlust – das Leben. Wütende Jugend trifft dabei auf einfühlsame Balladen, beschwingter Blues auf temperamentvollen Pop und auch die Bewegungshungrigen kommen auf ihre Kosten", so schreibt die Band über sich selbst. Im Gespräch berichten Sie über ihre Motivation beim "Tatort" mitzumachen.

Als Band füllt ihr inzwischen die großen Hallen. Im „Tatort“ tretet ihr in einem Hamburger Kiez-Klub auf. Spielt ihr noch oft und gern auf kleinen Bühnen mit engem Kontakt zum Publikum?

In kleinen Clubs zu spielen ist für uns auf jeden Fall eine der aufregendsten Sachen, die wir uns vorstellen können. Große Hallen sind natürlich auch mega beeindruckend, aber dieses Jahr auf unserer Club-Tour haben wir nochmal gemerkt, wie viel Bock das macht, wenn alle Leute spätestens ab dem dritten Lied am Schwitzen sind und man das Gefühl hat, man kann an dem Abend allen Leuten mindestens einmal ins Gesicht gucken. Ziemlich intensiv und wird auf jeden Fall wiederholt!

Primetime ARD und Indierock von AnnenMayKantereit – wie passt das zusammen? Hattet ihr anfangs Berührungsängste mit dem Fernsehen?

Wie das zusammenpasst, müsstet eigentlich Ihr uns beantworten. Wir wurden ja angefragt. Aber im Ernst: Das war alles irgendwie entspannter als vorher vorgestellt. Wir wurden angefragt, haben uns zusammengesetzt und entschieden, dass wir auf jeden Fall mal die Erfahrung machen wollen, bei so einer Produktion am Start zu sein und uns das reinzuziehen. Berührungsängste gab’s da eigentlich keine, höchstens Aufregung.

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