Drehbuchautorin Khyana el Bitar
Drehbuchautorin Khyana el Bitar über "Du gehörst mir"
In „Du gehörst mir“ geht es um einen realitätsnah in Szene gesetzten Fall. Was hat Sie zum Schreiben dieses Drehbuches bewegt?
Ich hatte mich, wegen eines anderen Projektes, mit Fehlgeburten und den Auswirkungen auf die Mütter (und Väter) auseinandergesetzt. Was geschieht, wenn man solch ein traumatisches Erlebnis alleine durchstehen muss? Inga ist eine Frau, die kein soziales Netz hat, keine Familie, die sich kümmert. Als sie ein Baby im Kinderwagen sieht, hat sie eine Art Tunnelblick – und greift zu. Es ist ein Kairos-Moment, allerdings nur für Inga. Für die Mutter des Babys, Lara, sieht das natürlich anders aus, für sie ist es die Katastrophe.
Schon nach wenigen Minuten ist klar, um was es in dieser Geschichte geht. Trotzdem bleibt es bis zum Schluss spannend. Was macht den besonderen Reiz dieser Geschichte aus?
Der Titel „Du gehörst mir“, ist nicht nur auf die Hauptgeschichte mit dem entführten Baby zu beziehen. Lemp ist ein Gefangener von Inga, Chris denkt, Lara gehöre ihm. Der narzisstische Gedanke wird also auf mehreren Ebenen durchgespielt. Auch wenn Inga als emphatischer Mensch gezeigt wird, hat man trotzdem um das entführte Baby Angst. Es ist kein whodunnit, die Spannung entsteht mit der Ungewissheit, wie die Figuren aus ihren Situationen wieder herauskommen. Dabei ist das Mitgefühl sicher am stärksten bei der hilflosesten Person, dem Baby.
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