Sa., 06.02.16 | 23:10 Uhr
Das Erste
Uwe Barschel – Das Rätsel
Es war eine der aufsehenerregendsten Polit-Affären im Nachkriegsdeutschland: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel stand im Verdacht, seinen SPD-Herausforderer Björn Engholm mit schmutzigen Tricks im Landtagswahlkampf verunglimpft zu haben. Am 18. September 1987 gibt Barschel öffentlich sein Ehrenwort, dass diese Vorwürfe haltlos seien. Es hilft nichts, er muss zurücktreten – Ende einer vielversprechenden Karriere.
Mord oder Selbstmord?
Einige Tage später wird er in einem Genfer Hotelzimmer tot aufgefunden. War es Mord, Selbstmord oder Sterbehilfe? Ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker. Mal soll der amerikanische Geheimdienst seine Finger im Spiel gehabt haben, mal der israelische, mal der südafrikanische. Tatsächlich finden sich in Uwe Barschels Leben allerhand Ungereimtheiten, so dass Fantasien und Theorien über Barschels Tod entstehen.
Die Doku sortiert alle Fakten genau
War er tatsächlich in Waffengeschäfte zwischen Ost und West involviert? Und wenn ja, wozu? Die Dokumentation orientiert sich streng an den Fakten. Naheliegende Erklärungen – Selbstmord oder Sterbehilfe – sind zwar nicht so spektakulär wie Mordtheorien. Doch untersucht die Dokumentation Hinweise darauf, dass Uwe Barschel freiwillig aus dem Leben geschieden ist, genauso gewissenhaft.
Zeitzeugen kommen zu Wort
Die Autoren Patrik Baab und Stephan Lamby sind bereits vor Jahren für Das Erste sorgfältig offenen Fragen um Barschels Tod nachgegangen. Für ihre neue Dokumentation "Barschel – Das Rätsel" wurden die wichtigsten bis heute vorliegenden Erkenntnisse noch einmal genau unter die Lupe genommen. Zahlreiche an dieser Affäre beteiligte Personen sind befragt worden, darunter Barschels Pressereferent Reiner Pfeiffer, "Stern"-Reporter Sebastian Knauer, der Leitende Oberstaatsanwalt Heinrich Wille sowie Zeitzeugen in Genf, Paris und Washington.
Ein Film von Stephan Lamby und Patrik Baab
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