Fragen an Pasquale Aleardi

Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) bei einem ungewöhnlichen „Brainstorming“.
Kommissar Dupin bei einem ungewöhnlichen "Brainstorming". | Bild: ARD Degeto / Wolfgang Ennenbach

In "Bretonische Geheimnisse" ermittelt Kommissar Dupin bereits zum siebten Mal in der Bretagne. Hat er sich inzwischen mit seiner Versetzung von Paris in die Provinz abgefunden?

Ja, Dupin hat sich an die kauzigen Bretonen und an das unberechenbare Wetter gewöhnt – und er weiß nun auch das Leben am Meer zu schätzen. Mit Betonung auf AM Meer. Auf dem Meer wird ihm immer noch speiübel. Kommt hinzu, dass die Liebe zu Claire ihn zusätzlich in der Bretagne verwurzelt. Beide haben feste Jobs in der Bretagne, in denen sie sehr erfolgreich sind.

Nun ziehen seine Verlobte Claire und er zusammen. Wird das sein Leben sehr verändern?

Auf jeden Fall. Für Dupin ist das bestimmt nicht so einfach wie für Claire. Er kann dann seine Macken nicht mehr nach Lust und Laune ausleben so wie früher, beispielsweise Fotos von Toten ins Wohnzimmer zu heften. Dupin wird das aber auch sehr gern für Claire tun, denn er weiß, dass er mit ihr den idealen Lebenspartner gefunden hat. Sie ist wirklich der einzige Mensch auf Erden, der seine Macken in- und auswendig kennt und damit umgehen kann. Claire und Dupin lieben sich so wie sie sind, und versuchen nicht, den anderen zu verändern.

Kommissar Dupin wirkt auch gelassener im Umgang mit seinen Kollegen. Wie kommt er mit Inspektor Kadeg und seiner Art zurecht?

Seit dem ersten Fall sind jetzt einige Jahre vergangen und Dupin kennt seine Kollegen sehr gut. Er mag sie und weiß ihre Hilfe mehr zu schätzen als bei seiner Ankunft in Concarneau. Vor allem an Kadeg hat er insgeheim auch wirklich Gefallen gefunden, da dieser ihn in seinen Versuchen, schlauer als Dupin zu sein, immer wieder mal auch sehr amüsiert. Kadeg muss man einfach mögen, und Dupin nimmt ihn sehr gern auf die Schippe.

Mit diesem neuen Fall wird Kommissar Dupin mit den unzähligen Legenden aus mehreren Jahrtausenden bretonischer Geschichte konfrontiert. Ist das auch eine Reise in seine Kindheit?

Ja, man erfährt Neues über seine Kindheit und ahnt, wie emotional und einschneidend der Verlust seines Vaters für ihn als kleiner Junge gewesen sein muss. Er flüchtete sich damals mit Comics über die Artus-Sage in eine Fantasiewelt, die ihm sehr viel bedeutet hat. Durch Zufall wird er heute wieder damit konfrontiert, und kann der Versuchung nicht widerstehen, sich auf die Spuren seiner Kindheit zu begeben.

Waren Ihnen die Sagen über König Artus und die Ritter der Tafelrunde bekannt und hatten Sie auch einen Lieblingsritter?

Ja, ich kannte die Sage und war schon immer fasziniert davon. Ich war als Junge ein ganz großer Fan von dem Film "Ritter der Tafelrunde" mit Robert Taylor als Lancelot in der Hauptrolle. Der Film aus dem Jahre 1953 mit der wunderbaren Musik von Miklós Rózsa hatte eine enorme Anziehung auf mich.

Anfang April werden Sie in dem Cirque-du-Soleil-Musical "Paramour" in Hamburg auf der Bühne stehen. 2015 waren Sie bereits in dem Musical "Chicago" am Broadway zu sehen. Wie verbinden Sie das Schauspiel mit der Musik?

Gutes Musical vereint für mich genau die Künste, die ich liebe und die mich faszinieren: Schauspiel, Tanz, Gesang, und jetzt, durch Cirque du Soleil, auch noch Akrobatik. Eigentlich ist es nicht möglich, gleichzeitig auf so unterschiedlichen Hochzeiten zu tanzen. "Paramour" bietet mir aber genau das. Da konnte ich unmöglich "Nein" sagen, und ich freue mich sehr auf das Abenteuer. Wenn ich nicht drehe, bin ich auch immer wieder mit meiner eigenen Band, den Phonauten, unterwegs. Da schätze ich den kreativen Austausch und den Prozess, mit eigenen Songs etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Grundsätzlich liebe ich es, auf möglichst vielen Hochzeiten zu tanzen. Das betrifft die Rollenauswahl ebenso wie das Genre oder das Umfeld.

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