Mo., 18.01.21 | 01:15 Uhr
Das Erste
Bis zum Horizont, dann links!
Spielfilm Deutschland 2012
Die Seniorenresidenz Abendstern gehört sicher zu den schöneren Orten, an denen alte Menschen ihren Lebensabend verbringen können. Aber besonders abwechslungsreich sind die Tage auch dort nicht: Chorproben, Lesenachmittage und Gruppengymnastik mit der hübschen Schwester Amelie gehören zu den größten Ereignissen. Ansonsten gleicht ein Tag dem anderen. Dabei würden die Bewohner zu gerne wieder einmal etwas richtig Aufregendes erleben. Vor allem der galante Eckehardt Tiedgen hält die einschläfernde Langeweile kaum mehr aus. Wie die meisten der Senioren wird er nicht einmal mehr von seinen Kindern besucht – am liebsten würde er seinem Leben ein Ende bereiten.
Als die Rentnerin Margarete Simon von ihrem Sohn in die Residenz abgeschoben wird, weckt sie sofort Eckehardts Interesse. Er spürt, dass die rüstige und attraktive Frau mit ihrem Schicksal ebenso unglücklich ist wie er selbst – und fasst durch ihre Präsenz neuen Lebensmut.
Bei einem Ausflug, der die Heimbewohner zu einem Rundflug an Bord eines historischen Propellerflugzeugs führt, sieht Eckehardt seine Chance gekommen: Mit einer Pistole bewaffnet schleicht er sich ins Cockpit zu dem kauzigen Pilotenduo Mittwoch und Schlepper und übernimmt kurzerhand die Kontrolle über die Maschine. Mit dieser Aktion will er Margarete imponieren, zugleich aber auch dem tristen Alltag ausbrechen und der Rückkehr ins Altenheim entgehen. Margarete lässt derweil die anderen Senioren abstimmen, wohin die Reise gehen soll – und so nimmt der Flieger Kurs aufs Mittelmeer.
Natürlich dauert es nicht lange, bis Presse und Polizei auf die entführte Maschine aufmerksam werden. Aber selbst als der Sprit knapp wird und sie in Wien zwischenlanden müssen, geben die abenteuerlustigen Senioren nicht auf. Sie wissen, dass dies ihre letzte Chance ist, noch einmal wirklich etwas zu erleben – und die lassen sie sich nicht so einfach nehmen.
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Die originelle Komödie erzählt von einer Gruppe Senioren, die sich von der Gesellschaft nicht einfach ausrangieren lassen wollen und ihr Schicksal noch einmal selbst in die Hand nehmen. Dabei hält der Film eine schöne Balance aus skurril-humorvollen und melancholisch-wehmütigen Momenten. Hauptdarstellerin Angelica Domröse spielte in dem Film nach neun Jahren erstmals wieder eine Kinorolle. Für Otto Sander war die Rolle des Eckehardt der letzte Kinoauftritt – er verstarb 2013. Zum großartigen Ensemble gehören außerdem Ralf Wolter und der Satiriker Herbert Feuerstein. Regisseur Bernd Böhlich ist durch seine Folgen für die Krimireihe "Polizeiruf 110" sowie durch Kinofilme wie "Der Mond und andere Liebhaber" bekannt.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
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Eckehardt Tiedgen | Otto Sander |
Margarete Simon | Angelica Domröse |
Willy Stronz | Ralf Wolter |
Fanny dé Artong | Marion van de Kamp |
Fanny Dé Artong | Marion van de Kamp |
Hanny Dé Artong | Us Conradi |
Hanny dé Artong | Us Conradi |
Klaussner | Herbert Köfer |
Schwester Amelie | Anna Maria Mühe |
Herbert Miesbach | Herbert Feuerstein |
Evelyn Miesbach | Monika Lennartz |
Schlepper | Tilo Prückner |
Mittwoch | Robert Stadlober |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Andreas Hoge |
Kamera: | Florian Foest |
Buch: | Bernd Böhlich |
Regie: | Bernd Böhlich |
Erstausstrahlung: 05.01.2015
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