Sa., 31.03.18 | 14:00 Uhr
Das Erste
Besuch für Emma
Spielfilm Deutschland 2015
Kassiererin Emma Beeskow fühlt sich so richtig einsam. Alle führen ein erfüllteres Leben als sie. Dabei ist an ihr nichts verkehrt. Im Gegenteil: Sie ist nicht nur eine treue Seele, sondern hat auch einen trockenen Humor und kann sogar richtig einen drauf machen. Das Blöde ist nur: Leider wird das von anderen nicht erkannt, und alleine kommt sie nicht aus sich heraus. So gibt ihre Freizeit bis auf den gelegentlichen Tratsch mit Nachbarin Maggie oder seltene Abendessen mit Tochter Linda und deren Freund Arne wenig her. Selbst an ihrem 51. Geburtstag haben die Kolleginnen und Kollegen, für die sie jederzeit einspringt, etwas anderes vor, als mit ihr zu feiern.
In ihrem Wunsch, Gesellschaft – vielleicht sogar Freunde – zu finden, ist Emma auf eine wunderliche Idee verfallen: Im Supermarkt lässt sie Portemonnaies von Kunden mitgehen, um sich später als ehrliche Finderin zu präsentieren. Wenn die Beklauten ahnungslos zu ihr kommen, wartet dort eine Überraschung: Emma hat für sie gekocht. So unkonventionell die Masche auch ist, ist sie dennoch nicht von Erfolg gekrönt, und gefährlich ist ihre Methode obendrein.
Als sie den Geldbeutel eines Geschäftsmannes einsteckt, bemerkt dieser umgehend den Diebstahl. Doch nicht Emma, sondern der Obdachlose August wird verdächtigt und festgenommen. Obwohl August Emmas Diebstahl beobachtet hat, verrät er sie nicht. Allerdings erweist er sich am nächsten Tag, nach seiner Freilassung, als erstaunlich anhänglich.
Emma möchte den übel riechenden Obdachlosen eigentlich nur schnell loswerden, nimmt ihn aber widerwillig über Nacht bei sich auf. Frisch gewaschen, entpuppt sich August nicht nur als adliger Lebenskünstler, sondern auch als begnadeter Country-Sänger und Tänzer. Endlich ist Emma mal wieder richtig ausgelassen. Ist ausgerechnet August der Richtige, um sie aus ihrer Einsamkeit zu retten?
In "Besuch für Emma"“ erzählt Max-Ophüls-Preisträger Ingo Rasper nach einem Drehbuch von Karlotta Ehrenberg eine Berliner Großstadtgeschichte mitten aus dem Leben. Dagmar Manzel beindruckt als einsame Frau in den besten Jahren, die lernen muss, aus eigener Kraft glücklich zu sein. Der gewitzte August, grandios gespielt von Henry Hübchen, öffnet ihr dafür die Augen. Mit Liebe zum Detail und seinen Charakteren wurde der Film inszeniert und ausgestattet. Der Look in Pastell-Tönen gibt der am berühmt-berüchtigten Kottbuser Tor spielenden Tragikomödie einen wunderbar versöhnlichen Touch.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
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Emma | Dagmar Manzel |
August | Henry Hübchen |
Linda | Klara Manzel |
Maggie | Anna Thalbach |
Arne | Franz Rogowski |
Sandra | Regine Hentschel |
Steffi | Marie Rönnebeck |
Jacek | Pit Bukowski |
Sami | Samuel Arslan |
Studentin | Christin Nichols |
Oma Helga | Us Conradi |
Kinobesitzer | Asad Schwarz |
Mann im Supermarkt | Carl Achleitner |
Kneipenwirtin | Traute Hoess |
Kneipengast | Uwe Dag Berlin |
Dame | Susanne Jansen |
Bewohnerin | Nadja Engel |
Türkischer Nachbar | Iván Gallardo |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Annette Focks |
Kamera: | Klaus Merkel |
Buch: | Karlotta Ehrenberg |
Regie: | Ingo Rasper |
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