Fragen an Felix Kramer

Kommissar Furrer (Felix Kramer) bringt die Witwe Louise (Jenny Schily) auf die Anklagebank.
Doch eine Obduktion bringt Überraschendes zutage: Anton Schneider hat sich das Leben genommen – wohl mit Hilfe seiner Frau. Kommissar Furrer bringt die Witwe Louise auf die Anklagebank. | Bild: ARD Degeto/Graf Film / Roland Suso Richter

Herr Kramer, Sie spielen Polizeihauptmann Furrer – eine Figur, die im Verlauf der Reihe an Bedeutung gewinnt. Wie würden Sie Furrer beschreiben?

Furrer kommt ins Spiel, wenn die beiden Anwälte an ihre Grenzen stoßen. Insofern arbeiten die drei Hand in Hand – was nicht bedeutet, dass sie immer den gleichen Weg wählen, um an das gemeinsame Ziel zu gelangen. Furrer verfolgt klare Regeln. Er kann nicht nach Sympathien vorgehen. Das wirkt hin und wieder sehr rational, fast empathielos, ist aber absolut notwendig in einer komplexen Welt, in der die Grenze zwischen Täter und Opfer immer mehr verschwimmt. Furrer ist nicht auf der Suche nach Freunden, er sucht die Gerechtigkeit. Er unterwirft sich dem Gesetz. Im Wilden Westen wäre er sicher der Sheriff: Mit dem Stern auf der Brust betritt er den Saloon und schickt alle nach Hause.

Was ist für Sie das Besondere am "Zürich-Krimi"?

Ich weiß nicht, wie oft Zürich zur attraktivsten Stadt des Jahres gewählt wurde. Immer? Auf jeden Fall immer wieder. Und da ist es natürlich allen Beteiligten ein Vergnügen, ein bisschen an der Oberfläche dieser Stadt zu kratzen. Ach! Der Zürich-See, die Berge, die Luft, die Menschen, alles ist so wunderschön. Wie viele Seiten hat eine Medaille? Ich denke, der Stoff für spannende Geschichten wird in den nächsten Jahren nicht ausgehen.

Gerade zwischen Borchert und Furrer kommt es immer wieder zum Zwist. Wie hat sich das Verhältnis der beiden im Verlauf der vier Folgen entwickelt? Wie ist die Zusammenarbeit mit Christian Kohlund?

Furrer ist Intellekt. Borchert ist Affekt. Es ist wie eine Werkseinstellung, mit der beide Charaktere ihre jeweiligen Probleme lösen. Im Laufe der vier Filme können die zwei sich immer besser lesen. Das hilft gerade in den Situationen, in denen beide aufgefordert sind, schnelle Entscheidungen zu treffen. Wenn da mal ein "danke" oder "bitte" vergessen wird, dann ist das völlig okay. An Christian Kohlund schätze ich diese kindliche Freude in der Arbeit, und wir teilen die Liebe zum Theater. Wollen Sie einen interessanten und unterhaltsamen Abend verbringen und über Gott und die Welt reden, dann laden Sie Christian Kohlund ein. Ich verspreche Ihnen, es wird nicht langweilig.

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