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Der Mann mit dem Fagott (2)

Der Mann mit dem Fagott – David Rott als Udo Jürgens, Christian Berkel als dessen Großvater Heinrich Bockelmann und Ulrich Noethen, der die Rolle des Vaters Rudi übernommen hat.
Die anrührende Darbietung eines Straßenmusikers, der auf seinem Fagott ein russisches Lied spielt, gibt für einen Mann eine unerwartete Entscheidungshilfe und prägt damit die Geschichte dreier Generationen – auch die von Udo Jürgens. | Bild: ARD Degeto/Ziegler Film/Graf Filmproduktion/ORF / Toni Muhr

Zweiteiliger Spielfilm Deutschland/Österreich 2011

Mit knapper Not schafft Großvater Heinrich Bockelmann die Flucht nach Schweden, wo er seine Familie wohlbehalten wiedertrifft. Die Jahre ziehen ins Land, und seine Kinder wachsen zu tüchtigen Männern heran. Der ehrgeizige Sohn Rudi wird Bürgermeister im österreichischen Ottmanach. Doch der prinzipienstrenge Vater tadelt ihn wegen der Kollaboration mit den Nazis. Mit wem er sich eingelassen hat, wird Rudi klar, als sein Sohn Udo bei einer Wehrübung von einem fanatischen Jungzugführer so brutal geschlagen wird, dass es ihm das Trommelfell zerfetzt.

Der musikalische Junge, der sich das Klavierspielen selbst beibrachte, ist zutiefst betrübt, denn er wird auf dem linken Ohr nie mehr so hören wie zuvor. Sein Vater tröstet ihn: "Der Mann mit dem Fagott" – jene Bronzestatue, die schon im Leben des Großvaters eine wichtige Rolle spielte – wird auch Udo immer beschützen. In den Wirren des Krieges muss Rudi Bockelmann die Figur jedoch dem russischen Zwangsarbeiter Kasajev anvertrauen. Seither gilt sie als verschollen.

Mit dem aufkeimenden Wirtschaftswunder treten Rudis Söhne als Geschäftsmänner in die Fußstapfen ihres erfolgreichen Großvaters. Allein Udo, der für ein Trinkgeld in Bars klimpert, ist aus der Art geschlagen. Der vom Jazz inspirierte 18-Jährige hat eine musikalische Vision, doch bornierte Musikproduzenten wollen aus ihm einen zweiten Freddy Quinn machen. Erst das Vertrauen des visionären Managers Hans Beierlein ebnet dem ambitionierten Sänger und Komponisten die Karriere: Mit dem Gewinn des Grand Prix Eurovision de la Chanson 1966 erlebt Udo Jürgen Bockelmann alias Udo Jürgens seinen ersten Karrierehöhepunkt. Doch erst Jahrzehnte später erhält er den Anruf eines alten Mannes aus Moskau – und damit das größte Geschenk seines Lebens: Die Bronzestatue "Der Mann mit dem Fagott" kehrt zurück in die Hände der Familie Bockelmann.

Das Etikett Schlagersänger wird Udo Jürgens nicht gerecht. Mit gehaltvollen Kompositionen weichte der Künstler die Grenzen zwischen E- und U-Musik auf, seine anspruchsvollen Texte bewegen seit mehr als fünf Jahrzehnten ein Millionenpublikum. Im Jahr 2004 erschien sein autobiografischer Roman "Der Mann mit dem Fagott". Das wochenlang in der Bestseller-Liste des "Spiegel" vertretene Buch erzählt die faszinierende Geschichte seiner Familie über drei Generationen. In Miguel Alexandres zweiteiliger Adaption erlebt der Zuschauer zudem den künstlerischen Werdegang des Ausnahmesängers mit. "Dass unser Buch nun tatsächlich durch einen Film noch einmal auf neue Weise zum Leben erweckt wird, bedeutet mir unendlich viel, und manchmal kann ich das selbst noch immer nicht ganz glauben", erklärte Udo Jürgens.

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Udo Jürgens Udo Jürgens
Heinrich Bockelmann Christian Berkel
Udo (jung) David Rott
Udo (als Kind) Alexander Kalodikis
Rudi Ulrich Noethen
Rudi (als Kind) Joel Eisenblätter
Anna Melika Foroutan
Gitta Valerie Niehaus
Onkel Erwin Herbert Knaup
Kasajev Lenn Kudrjawizki
Produzent Albrecht Ganskopf
Musik: Udo Jürgens
Nic Raine
Kamera: Gernot Roll
Buch: Miguel Alexandre
Harald Göckeritz
Regie: Miguel Alexandre
Buch: n.d. Roman v. Udo Jürgens u. Michaela Moritz

Erstausstrahlung: 30.09.2011

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