Große Filme: die fiktionalen Highlights vor und zu Ostern im Ersten
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: "Es sind historische, politische, hoch-brisante und emotionale Stoffe, die Das Erste in den Wochen vor Ostern und am FilmMittwoch nach den Feiertagen als aufwendiges Einzelstück, als Mehrteiler oder im Rahmen eines Themenabends zur besten Sendezeit ausstrahlt. Es sind Produktionen, die spannende Unterhaltung bieten, Zeitgeschichte wieder in Erinnerung rufen und auch nachdenklich stimmen. Es sind große Filme."
"Unsere wunderbaren Jahre"
(Mittwoch, 18. März, Samstag, 21. März und Mittwoch, 25. März 2020, jeweils um 20:15 Uhr im Ersten)
Der Event-Dreiteiler nach dem Bestseller von Peter Prange ist ein mitreißendes Gesellschaftspanorama des Wirtschaftswunder-Deutschlands der 1940er und 50er Jahre. In Altena, einer Kleinstadt in NRW, bilden sich am 20. Juni 1948 – wie überall im Land – lange Schlangen vor der örtlichen Bank.
Jede Bürgerin und jeder Bürger, ob arm oder reich, ehemaliger Nazi oder Widerstandskämpfer, erhält zur Einführung der neuen Währung 40 D-Mark. Auch das Fabrikanten-Ehepaar Christel und Eduard Wolf (Katja Riemann und Thomas Sarbacher), ihre Töchter Ulla, Gundel und Margot (Elisa Schott, Vanessa Loibl und Anna Maria Mühe) sowie deren Freunde Jürgen, Benno und Tommy (Ludwig Trepte, Franz Hartwig und David Schütter) und Geschäftsmann Walter Böcker (Hans-Jochen Wagner) bekommen das druckfrische Geld. Es ist der Aufbruch in eine neue Zeit. Jeder träumt sich seine Zukunft anders, ist seines Glückes Schmied. Oder ist es doch das Schicksal, das ihre Lebenswege bestimmen wird? Regie führte Elmar Fischer; das Drehbuch schrieben Robert Krause und Florian Puchert.
"Meister des Todes 2"
(am Mittwoch, 1. April 2020, um 20:15 Uhr im Ersten)
Der Themenabend "Waffenhandel" beginnt mit der Fortsetzung des Fernsehfilms "Meister des Todes" aus dem Jahr 2015. Im zweiten Film unter der Regie von Daniel Harrich (Buch: Gert Heidenreich & Daniel Harrich) stehen die Waffenhändler vor Gericht und sollen endlich zur Verantwortung gezogen werden. Alex Stengele (Heiner Lauterbach), der Vertriebsleiter für Lateinamerika der Rüstungsexportfirma HSW will auspacken, um seine Ehe mit Sabine (Veronica Ferres) zu retten. Ein Herzinfarkt verhindert das. Als Sabine erkennt, dass ihr verstorbener Mann als Bauernopfer für die illegalen Waffenexporte herhalten soll, verbündet sie sich mit Rechtsanwältin Christiane Schumann (Katharina Wackernagel), die als Prozessbeobachterin am Verfahren teilnimmt. Während auf der einen Ebene des Films im Gerichtssaal um Indizien und die Deutungshoheit gestritten wird sowie Verstrickungen deutscher Behörden offenbart werden, sterben auf der zweiten Ebene Menschen in Mexiko durch deutsche Waffen. In weiteren Rollen sind u.a. Désirée Nosbusch, Axel Milberg, Udo Wachtveitl, Heinz Hoenig und Oliver Mommsen zu sehen. Den Themenabend komplettiert die Dokumentation "Tödliche Exporte 2" des SWR.
"Der Überläufer"
(Mittwoch, 8. April, und Karfreitag, 10. April 2020, jeweils um 20:15 Uhr im Ersten)
Im letzten Kriegssommer 1944 kehrt der junge Wehrmachtssoldat Walter Proska (Jannis Niewöhner) an die Ostfront zurück und muss sich einer Handvoll Soldaten anschließen, die im Niemandsland der polnischen Wälder in eine verzweifelte Lage geraten sind. Umzingelt von Partisanen, erwartet sie der sichere Tod. Proskas Begegnung mit der jungen polnischen Partisanin Wanda (Malgorzata Mikolajczak) und die Freundschaft mit seinem Kameraden Kürschner (Sebastian Urzendowsky) lassen ihn an der Richtigkeit seines Auftrags zweifeln. Als die Rote Armee näher rückt, gerät Proska in Kriegsgefangenschaft und kann sich nur retten, indem er zum Feind überläuft.
"Der Überläufer" ist die zweiteilige Verfilmung des gleichnamigen Romans von Siegfried Lenz aus dem Jahre 1951, dessen Veröffentlichung in ideologischen Zeiten des Kalten Krieges vom Verlag abgelehnt und der erst 2016 ein Bestseller wurde. In weiteren Rollen spielen u.a. Rainer Bock, Bjarne Mädel, Florian Lukas, Leonie Benesch, Katharina Schüttler und Ulrich Tukur. Regie führte Oscar-Preisträger Florian Gallenberger nach einem Drehbuch von Bernd Lange und Florian Gallenberger.
"Die Getriebenen"
(am Mittwoch, 15. April 2020, um 20:15 Uhr im Ersten)
"Die Getriebenen" (Regie: Stephan Wagner; Buch: Florian Oeller) rekonstruiert detailgetreu die 63 Tage im Sommer 2015, bevor Angela Merkel ihre Schlüsselentscheidung in der Flüchtlingspolitik fällt. Der Fernsehfilm blickt in die Hinterzimmer der Mächtigen, die vor allem eines sind: Getriebene, die zwischen politischer Verantwortung und dem atemlosen Tempo der sich überschlagenden Ereignisse Entscheidungen treffen. Im Zentrum des Geschehens: die Bundeskanzlerin.
Während die europäische Währungskrise im Juli 2015 mit einem finalen Gipfeltreffen in Brüssel und der Entscheidung, dass Griechenland in der Eurozone bleibt, gerade ihrem vorläufigen Ende entgegengeht, ist eine andere Herausforderung für den europäischen Kontinent nicht mehr zu ignorieren: Millionen Menschen suchen Schutz vor Krieg und Elend. Als Griechenland und Italien in jenem Sommer unter dem Flüchtlingszustrom zusehends kapitulieren, wird klar: Europa steht vor einer Zerreißprobe.
Die unterschiedlichen Reaktionen auf diese Ausnahmesituation, den Entscheidungsdruck, der auf denjenigen lastete, die sich an einer Lösung beteiligen sollten, zeichnet "Die Getriebenen" minutiös nach. Neben Imogen Kogge als Bundeskanzlerin Merkel spielen Josef Bierbichler als Horst Seehofer, Wolfgang Pregler als Thomas de Maizière, Tristan Seith als Peter Altmaier, Timo Dierkes als Sigmar Gabriel und Walter Sittler als Frank-Walter Steinmeier die Hauptrollen.