"Little America" in der Pfalz – historische Miniserie
Dror Zahavi inszeniert eine deutsch-amerikanische Emanzipationsgeschichte mit Elisa Schlott, Franziska Brandmeier, Reomy Mpeho und Jonas Nay
Wie ganze Landstriche von Rheinland-Pfalz zu Klein-Amerika wurden: Die Miniserie "Little America" (AT) erzählt vom Aufeinanderprallen zweier Kulturen, als die Amerikaner Anfang der 50er Jahre Aufbruch, individuelle Freiheit und Freizügigkeit in den Westen Deutschlands brachten. Die Dreharbeiten haben in der Eifel begonnen, die FFP New Media produziert in Koproduktion mit dem federführenden SWR, der ARD Degeto, WDR und NDR für Das Erste und die ARD Mediathek.
Regie führt Dror Zahavi, die Drehbücher stammen von Johannes Rotter, Christoph Mathieu und Benjamin Braeunlich. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Freundschaft zweier junger Frauen, gespielt von Elisa Schlott und Franziska Brandmeier, die in einer Gesellschaft im Umbruch ihren Platz suchen. In weiteren Rollen stehen Reomy D. Mpeho, Jonas Nay, Dietmar Bär, Anna Schudt, Winnie Böwe, Aljoscha Stadelmann, Paul Sundheim, Julia Koschitz, Philippe Brenninkmeyer, Samuel Finzi und Godehard Giese vor der Kamera von Gero Steffen.
Dreharbeiten bis Juni 2020
Bis Mitte Juni wird die sechsteilige Miniserie in der Eifel, in Köln, im Raum Heidelberg und in Idar-Oberstein gedreht. Die Event-Produktion wurde von der Film- und Medienstiftung NRW und der MFG Baden-Württemberg gefördert.
Kulturschock
Gewaltige Geburtswehen begleiten den Beginn der deutsch-amerikanischen Freundschaft Anfang der 1950er Jahre. In einem Landstrich im Westen von Rheinland-Pfalz werden von heute auf morgen Hunderttausende GIs stationiert und die Stützpunkte der US-Army massiv ausgebaut. Damit verwandelt sich die beschauliche, ja weitgehend archaische Provinz über Nacht in ein ‚El Dorado‘ der Dollars und der Unmoral – und zugleich in eine moderne Gesellschaft.
Geschichte einer Freundschaft
Kaltenstein, 1951. Die fiktive pfälzische Kleinstadt befindet sich mitten im Aufbruch zu einer neuen Welt. Vier Schicksale sind es, die auf dramatische Weise durch die Stationierung der Amerikaner gelenkt werden: Da ist zum einen die Bauerntochter Marie Kastner, die eine Stelle auf der Base annimmt, nachdem die Amerikaner ihrer Familie Grund und Boden genommen haben; da ist auf der anderen Seite der schwarze GI George, der in Deutschland zum ersten Mal Freiheit erlebt, innerhalb des Militärs aber weiter mit Rassismus zu kämpfen hat. Da ist außerdem Erika Strumm, die Tochter des Bürgermeisters und Maries beste Freundin, die die Amerikaner – wie ihr profitorientierter Vater – mit offenen Armen empfängt und sich ins Kaltensteiner Nachtleben stürzt. Und da ist schließlich Siegfried, Erikas Bruder und Maries Verlobter, der unverhofft aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimkehrt, während seine Schwester im Kloster moralisch gebessert werden soll und seine Jugendliebe Marie Gefühle für George entwickelt.
Zwänge der Zeit und neue Horizonte
In den Wirren der Zeit machen die beiden ungleichen Protagonistinnen eine gegenläufige Entwicklung: Während sich Marie durch die Liebe zu George und ihren Job bei Colonel McCoy und dessen kultivierter Frau Amy neue Horizonte eröffnen und sie sich von Siegfried und ihrer bäuerlichen Herkunft emanzipiert, wird Erika in ihrem Freiheitsdrang von ihrer katholisch-konservativen Mutter gebremst und droht, an den Zwängen der Zeit zu scheitern. So driften die Freundinnen auseinander, als sie einander am meisten brauchen.
Das Team hinter der Kamera
Produziert wird "Little America" von Simone Höller und Michael Smeaton, Producerinnen sind Greta Gilles und Anemone Müller. Szenenbild Gabriele Wolff, Kostümbild Lucia Faust, Schnitt Fritz Busse, Casting Marc Schötteldreier und Cassandra Han. Die Redaktion liegt bei Claudia Gerlach-Benz und Manfred Hattendorf beim federführenden SWR, Carolin Haasis (ARD Degeto), Götz Bolten (WDR) sowie Sabine Holtgreve (NDR).