SENDETERMIN So., 25.04.21 | 23:35 Uhr | Das Erste

"druckfrisch"-Musiker des Monats: Peter Licht

"druckfrisch"-Musiker des Monats:  | Video verfügbar bis 25.04.2026 | Bild: ARD

Keine Witze mit Namen, aber in einer Literatursendung darf man den angeblich letzten Befehl zitieren, den der größte deutsche Dichter Wolfgang von Goethe auf dem Sterbebett gesagt haben soll und der aus den beiden Worten "Mehr Licht!" bestanden haben soll. Und damit ohne Überleitung zum  Musiker des Monats April 2021, wo am 129. Tag des Lockdowns der Kölner Musiker Peter Licht – so als wäre er alle Bestles zusammen – auf dem Dach eines Studiogebäudes sein Lied von den "Dämonen" spielt, deren Kommen dazu führt, dass jeder Mensch jedes Menschen Freund sein wird. Gratualtion Peter Licht und "Danke" für die Musik und die schönen Texte!

Begonnen hatte die Sendung tief in den dunklen späten siebziger Jahren, als die britische Band "The Human League" die Gitarren mit Syntheis austauschte und den Punk mit ihrem düsteren New Wave Sound vermengte. Selten war eine Band so offensichtlich ihrer Zeit voraus: In die Charts kam der Song "Being Boiled", der 1978 entstand, in England erst 4 Jahre später, noch vier Jahre danach war man auch in Deutschland so weit. Hier kam der Song erst 1986 in die Top Ten.

Wir bleiben – literarisch bedingt – in den Achtzigern: Auf der Playlist, die Benedict Wells seinem neuen Bestseller beigegeben hat, kommt natürlich auch der grandiose Schmachtfetzen der Cars mit dem Titel "Drive" vor, zu dem sich schon so manches Liebespaar gefunden haben soll. In "druckfrisch" erklingt es in der Fassung des aus der Sendung bereits bekannten amerikanischen Duos "Dean & Britta", deren "Quarantaine Tapes" zu den doch vorhandenen künstlerisch gelungenen Auswirkungen des Lockdowns gehören. Benedict Wells hat übrigens angekündigt, bei seiner Lesetour im Herbst, sich von einem Liedermacher beleiten zu lassen, der dann ebenfalls eine Version dieses Liedes spielen wird.

Maria Callas – Puccini – geht immer, klingt immer wieder toll, ist immer auch ein bisschen peinlich, ist jetzt nicht sooo originell, wie sonst unsere Musik sein will, muss wie ein Gewürz sehr dosiert eingesetzt werden. Aber einmal im Jahr darf man so etwas.

Zum Abschied dann amerikanisches Gejodel von den Männern, die die Straße hinuntergehen und sich dabei schlecht fühlen, was bei den "druckfrisch"-Machern, die dabei zum Abspann aus dem Bild gehen, gar nicht der Fall war. Wer die amerikanische Urhymne "Going down the road feeeling bad", zu der noch die Grateful Dead Jahrzehnte später ihre amerikanischen Träume besangen, komponiert hat, ist unbekannt. Die erste bekannte Version "Lonesome Road Blues" stammt aus dem Jahr 1923 und tief aus den Appalachen. Woody Guthrie und Bob Dylan haben das Lied gesungen. Bei uns erklingt die Jodel-Fassung von Cliff Carlisle von 1933.

Playlist der Sendung:

TitelInterpret
Being BoiledThe Human League
DriveDean & Britta
DämonenPeter Licht
O Mio Babbino CaroMaria Callas
Going Down The Road Feeling BadCliff Carlisle

Stand: 04.05.2021 14:01 Uhr

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Produktion

Mitteldeutscher Rundfunk
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