So., 22.09.24 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Am Sonntag wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt, aber die Bundestagswahl im September 2025 wirft schon ihre Schatten voraus. Seit Anfang dieser Woche wissen wir, mit wem die Union ins Rennen geht: Mit dem CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz. Sowohl NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst als auch CSU-Chef Markus Söder lassen ihm den Vortritt. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Und wie lange wird dieser Burgfrieden halten?
Damit geht die Union zum zweiten Mal mit einem Politiker ins Rennen um das Kanzleramt, der unbeliebter ist als der bayrische Ministerpräsident Söder. Ist das die richtige Entscheidung? Kann Friedrich Merz Deutschland in die Zukunft führen? Wo liegen seine politischen Schwerpunkte? Merz hat in der Partei einen langen Weg hinter sich, bevor er Anfang nächster Woche zum Spitzenkandidaten der Union gekrönt wird. Nachdem er den Vorsitz der Unionsfraktion 2002 an Angela Merkel abgeben musste, folgten später sein Rückzug aus der Politik und eine Karriere in der Wirtschaft. Das sollte sich erst 2018 ändern, nachdem Angela Merkel ihren Verzicht auf eine neue Kanzlerkandidatur erklärt hatte. Aber auch dann brauchte Merz noch drei Anläufe, um gegen den Widerstand des Partei-Establishments als Parteivorsitzender der CDU gewählt zu werden. Seither hat er Partei und Fraktion vor allem in der Migrations- und Energiepolitik ein neues Profil verpasst, was einen deutlichen Bruch mit der Merkel-Ära markiert. Ansonsten hat er angekündigt, vieles zurückzudrehen, was die Ampel auf den Weg gebracht hat: Dazu gehört das Verbrenner-Aus so wie die Cannabisfreigabe. Wird dieses Angebot mehrheitsfähig?
Sollte die SPD bei ihrem Frontmann Olaf Scholz bleiben und ihn nicht in letzter Minute aufgrund seiner miserablen Beliebtheitswerte austauschen, dann läuft es auf ein Duell zweier alter weißer Männer hinaus, die sich rhetorisch nichts schenken: „Der Klempner der Macht”, so Merz über Olaf Scholz, gegen den „Waschlappen”, wie Scholz Friedrich Merz betitelt. Wer hat die besseren Karten?
Darüber diskutiert Susan Link mit den Gästen
Anna Clauß, DER SPIEGEL
Kristin Schwietzer, Mitteldeutscher Rundfunk
Thomas Sigmund, Handelsblatt
Gabor Steingart, The Pioneer