SENDETERMIN Mo., 11.04.22 | 23:35 Uhr | Das Erste

Geschichte im Ersten: Jud Süß 2.0

Vom NS- zum Online-Antisemitismus

Antisemitismus ist wieder auf dem Vormarsch. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie steigt auch die Zahl judenfeindlicher Inhalte im Internet. Die visuellen Wurzeln dieses neuen Antisemitismus finden sich in den Bilderwelten des Nationalsozialismus: Wirken die Feindbilder perfider NS-Propagandafilme bis in den digitalen Mainstream von heute hinein? - Filmlager der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden.
Filmlager der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden. | Bild: ARD/rbb / Blueprint Film GmbH

Alte antijüdische Feindbilder und Verschwörungsmythen werden im digitalen Raum recycled. Millionenfach werden antisemitische Inhalte gepostet und geteilt. Antisemitische Memes, mediale Codes und Bilderwelten erreichen damit völlig neue Zielgruppen und wirken tief in die Gesellschaft hinein. Messenger-Dienste werden zu Resonanzräumen für Hass und Hetze. Es gibt Anzeichen, dass judenfeindliche Online-Radikalisierung zu physischer Gewalt wie z. B. dem Anschlag auf die Synagoge von Halle 2019 führen kann.

Wirken Narrative von NS-Filmen bis ins Heute hinein?

Filmemacher Felix Moeller dokumentiert die visuellen Wurzeln dieses neuen Antisemitismus und wirft dabei den historischen Blick zurück auf die Bildpropaganda des Nationalsozialismus: Wirken Klischees, Stereotypen und Narrative von NS-Filmen wie "Jud Süß" bis ins Heute hinein? Wo finden sich Kontinuitäten der Filmsprache dieser noch heute nicht freigegebenen NS-Propagandawerke zu Inhalten auf rechten Plattformen oder in Wahlkampagnen rechtsextremer Politiker?

"Jud Süß 2.0” decodiert diese alten und neuen Stereotypen und folgt den Spuren der judenfeindlichen Verschwörungserzählungen, die so direkt an alte Feindbilder aus Joseph Goebbels‘ Propagandaministerium anzuknüpfen scheinen. 

Ein Film von Felix Moeller

Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek verfügbar.

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