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ARD History: 1983 – Geschichte wird gemacht!

Menschenkette der Friedensbewegung am 22.10.1983 in Amstetten.
Menschenkette der Friedensbewegung am 22.10.1983 in Amstetten. | Bild: WDR/AP / Helmut Fricke

1983 ist das Jahr, in dem die Gegenwart begann – politisch, wirtschaftlich und kulturell: Angst vor einer Pandemie, Angst vor Krieg, Energiekrise, Inflation, Waldsterben, Die Grünen … Ein Jahr mit erstaunlichen Parallelen zu 2023. Und all das zum Soundtrack der Neuen Deutschen Welle. Eine rasante Zeitreise und aufregende Geschichtsstunde über ein Jahr, das Deutschland verändern sollte.

Ende März 1983. Helmut Kohl war nun auch ein vom Volk gewählter Bundeskanzler. Die vorgezogene Bundestagswahl hatte er gewonnen. Und erstmals seit mehreren Jahrzehnten hatte eine neue Partei den Einzug ins Parlament geschafft. Die Grünen begannen ihren Marsch zur Macht. In der gleichen Woche war Nena erstmals Nr. 1 in den Charts. Deutsche Musik auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs.

Bundeskanzler Helmut Kohl am Abend der Bundestagswahl am 6.3.1983
Bundeskanzler Helmut Kohl am Abend der Bundestagswahl am 6.3.1983 | Bild: WDR/picture alliance

Erstaunliche Parallelen in die Gegenwart

Die Dokumentation "1983" schaut von heute aus in die Geschichte und findet vier Jahrzehnte zuvor ein Jahr mit erstaunlichen Parallelen in die Gegenwart. Die Zeitenwende des Bundeskanzlers hieß im Jahr 1983 noch geistig moralische Wende. Den Klimawandel nannte man Waldsterben. 1983 fädelte Franz Josef Strauß einen Milliardenkredit für die DDR ein, blamierte sich der "Stern" mit gefälschten Hitler Tagebüchern, war der Sommer heiß wie nie. 1983 starb der Wald, machte Aids Angst vor einer Pandemie, wurde gegen den Willen der USA eine Erdgaspipeline aus den UDSSR gebaut, waren West- und Ostdeutsche im Aerobic-Rausch, kündigte in der fernen USA Präsident Reagan einen Krieg der Sterne an, begann mit der Einführung des Bildschirmtextes das digitales Zeitalter, bildeten Friedensdemonstranten eine über 100 Kilometer lange Menschenkette, wurde bleifreies Benzin eingeführt, kam es zwischen der Nato und dem Warschauer Pakt beinahe zum Atomkrieg, versprach Erich Honecker den Abbau der Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze und durfte Udo Lindenberg das erste Mal auf einem Friedensfestival in Ost-Berlin auftreten. Und all das zum Soundtrack der Neuen Deutschen Welle.

Sängerin Nena war die Nr 1 in den Charts.
Sängerin Nena war die Nr 1 in den Charts. | Bild: WDR

Major Tom und 99 Luftballons, Geier Sturzflug steigerte das Bruttosozialprodukt, Codo düste im Sauseschritt und Fräulein Menke geriet auf dem Tretboot in Seenot. Keine Atempause, Geschichte wird gemacht!

Der Anfang vom Ende des Eisernen Vorhangs

Am Ende des Jahres 1983 werden die Regierungen in West und Ost gelernt haben: Wir müssen miteinander reden. Es war der Anfang vom Ende des Eisernen Vorhangs. Die Nachkriegszeit war endgültig zu Ende. 1983 ist das Jahr, in dem die Gegenwart begann – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Die großen Parallelen wie Kriegsangst, Energieknappheit und Umweltzerstörung werden gemeinsam mit den kleinen Geschichten erzählt.  Dabei setzt die Dokumentation ausschließlich auf das Bild und Tonmaterial der damaligen Zeit. So gelingt es vollkommen einzutauchen in eine andere Zeit, die einem so plötzlich ganz vertraut vorkommt. Nachrichtenausschnitte, Reportagen, private Aufnahmen, Musikvideos, Konzerte und zeithistorische Interviews verknüpft der Film zu einer rasanten Zeitreise und aufregenden Geschichtsstunde über ein Jahr, das Deutschland verändern sollte. Ein Jahr wie eine Vorahnung auf das, was kommen wird.

Ein Film von Jobst Knigge

Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung zwölf Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar.

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Mo., 27.03.23 | 23:35 Uhr
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Produktion

Westdeutscher Rundfunk
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