SENDETERMIN Mo., 06.12.21 | 20:15 Uhr | Das Erste

Hirschhausen – Corona ohne Ende?

Hirschhausen - Corona ohne Ende? | Video verfügbar bis 31.12.2028 | Bild: WDR/Bilderfest

Nach "Hirschhausen auf Intensiv" und "Hirschhausen als Impfproband" wird sich Eckart von Hirschhausen in seinem dritten Corona-Film am 6. Dezember um 20:15 Uhr im Ersten einem unterschätzen Thema widmen: Long-Covid. Was wenn die Folgen der Infektion über Monate und Jahre anhalten? Für die WDR-Reportage verbringt der Arzt und Fernsehmoderator zwei Tage in einer spezialisierten Corona-Reha-Klinik in Heiligendamm und besucht eine Kinderstation der Universitätsklinik in Jena. Er macht sich ein Bild von den komplexen Folgeerkrankungen der Pandemie auf Hirn, Lunge, Gefäßsystem und auch die Psyche. Er begleitet eine ehemalige Physiotherapeutin, die seit Monaten auf einen Rollstuhl angewiesen ist, bei ihren Versuchen, wieder zurück in ihre Kraft und ihren Beruf zu kommen. Hirschhausen spricht mit Ärzt:innen, Pflegefachpersonen und Therapeut:innen.

Eckart von Hirschhausen zu seinen Eindrücken: "Es hat mich erschüttert zu sehen, wie viele Menschen mit Long-Covid gerade aus den Gesundheitsberufen kommen. Sie haben sich bei ihrem Dienst am Menschen in der ersten Welle mit dem Virus infiziert, das sie bis heute nicht loslässt. Damals gab es weder eine Impfung, noch ausreichend Masken, noch Schutzkonzepte. Wenn diese Menschen monatelang auf einen Rehaplatz, auf Anerkennung als Berufskrankheit und überhaupt auf Anerkennung ihres Leidens warten müssen – lassen wir sie als Gesellschaft schon das zweite Mal im Stich."

Gesprächsgruppe in der Reha Klinik. Auch die psychischen Folgen einer Corona-Erkrankung werden hier besprochen.
Gesprächsgruppe in der Reha Klinik. Auch die psychischen Folgen einer Corona-Erkrankung werden hier besprochen.  | Bild: WDR

Gespräche auf Augenhöhe

Was sind die Geschichten der Menschen? Wie erleben sie die Pandemie und wie sieht ihr Leben mit Long Covid aus? Welche Therapien und Zukunfts-perspektiven gibt es für sie? Und wie groß ist der psychische Druck, weil die Krankheit bisher so wenig anerkannt wird?

Flankierend zur Reportage in der Reha-Klinik gibt es Gespräche mit Akteur:innen aus Forschung und Politik sowie engagierten Patient:innen. In der Long-Covid-Ambulanz in Jena begegnet Eckart von Hirschhausen auch Kindern und Jugendlichen, die ebenfalls mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen haben.

Eckart von Hirschhausen im Gespräch mit Anita Schedel, die in der ersten Infektionswelle ihren Mann verloren hat und selbst unter den Symptomen von Long Covid leidet.
Eckart von Hirschhausen im Gespräch mit Anita Schedel, die in der ersten Infektionswelle ihren Mann verloren hat und selbst unter den Symptomen von Long Covid leidet. | Bild: WDR

Bei seinen Recherchen wird Eckart von Hirschhausen einmal mehr klar: Long Covid ist verhinderbar – durch die Impfung. Deutschland liegt in Europa nur im Mittelfeld, obwohl die Impfung hier entwickelt wurde. Was hält Menschen ab, sich impfen zu lassen? Und wer macht jetzt den Schritt zur Erstimpfung? Eckart von Hirschhausen begleitet ein mobiles Impfteam in der Innenstadt von Jena. "Obwohl wir seit über einem Jahr gefühlt kein anderes Thema in den Medien haben, erschreckt mich das Ausmaß an fehlender und noch schlimmer an wirklich falschen Informationen. Im direkten Gespräch konnte ich einen Mann im Einkaufszentrum überzeugen, sich mit mir zusammen impfen zu lassen. Für ihn war es die erste Impfung – für mich die dritte. Schon mal wieder zwei, die besser geschützt sind vor schweren Verläufen – und auch sehr wahrscheinlich vor Long-Covid. Wer unsicher ist, sich impfen zu lassen, kann zwei Dinge miteinander abwägen: eine sichere Impfung. Und ein unsicheres Schicksal von fast jedem zehnten Covid-Patienten: die Langzeitfolgen der ungeschützten Infektion."

Ein Film von Kristin Siebert

Diese Sendung ist online first ab 4. Dezember 2021 und danach zwölf Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar.

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